Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

1864 
5. 4. 
1864 
17. 4. 
— 362 — 
Occupation des gesammten Festlandes Dänemarks eintreten zu 
lassen, habe ich Folgendes zu erwiedern. 
Vom militärischen Standpunkt aus betrachtet erscheint mir 
die vorhandene Truppenzahl genügend, um durch Streifzüge 
Jütland zu Contributionen zu zwingen, so daß dieses Land 
empfindlich gedrückt werden kann. Truppen heranzuziehen, 
bloß um derartige Dienste zu verrichten, erscheint mir bis jetzt 
noch nicht motivirt. Ich vermag jedoch eine endgültige Ent- 
scheidung dieser Frage erst dann zu treffen, wenn es unseren 
braven Truppen endlich einmal geboten sein wird, einen ent- 
scheidenden Schlag gegen die Dänen auszuführen, worauf wir 
seit 8 Wochen harren, da alsdann wohl auf eine größere Nach- 
giebigkeit des Feindes als bisher, gerechnet werden kann. 
Was die politische Seite Ihrer an mich gerichteten Frage 
betrifft, so bin ich zu meinem Bedauern außer Stande, eine 
Unterstützung eintreten zu lassen, da mir die Zielpunkte unserer 
Politik nicht bekannt sind. 
Ihr 
ergebenster 
Friedrich Wilhelm KP. 
192. 
Kronprinz Friedrich Wilhelm an Bismarck. 
Hauptquartier Flensburg 17. April 1864. 
Für Ihre beiden Schreiben vom 111en und 12ten April cr.“) 
danke ich Ihnen verbindlichst. Ihre Mittheilung vom 111en war 
*) Concepte nicht vorhanden. Aus dem Schreiben vom 11. April 
theilt Philippson a. a. O. Anm. 1 u. 2 die beiden folgenden Stellen 
mit: „Für die preußische Stellung auf der Conferenz erscheint es 
vortheilhaft, daß Preußen nicht allein die Herrschaft über die Herzog-
	        
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