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8. 10.
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Frage, ob sie nach Baden gehen sollte oder nicht. Die Königin
hat sie durch die Herzogin von Hamilton dorthin einladen lassen.
Sie hatte sich noch zu nichts entschieden und wollte vorerst an
den Kaiser darüber schreiben. Sie sagte mir: si le Roi y éStait,
irais certainement !
Da die Kaiserin beabsichtigt, ihre Kur bis in den October
hinein zu verlängern, so dürfte es sich ja vielleicht gerade so
treffen, daß der König noch dort wäre.
Daß der Kurfürst nun doch nicht nach Berlin geht, hat
darin seinen Grund, daß er besorgt ist, der Kaiser Alexander
könnte dort unfreundlich gegen ihn sein. Der Kaiser hat ihn
nämlich einmal hier auf dem Bahnhof, als der Kurfürst mit
seinen arkadischen')) Prinzen ihn empfangen wollte, ziemlich
kalt behandelt, und er besorgt nun ein Gleiches. Trotzdem will
er den Kaiser aber heut Abend auf der Durchreise empfangen.
Es war bereits Alles für die Reise nach Berlin bestimmt, als
dem Herrn diese Skrupel kamen, die kein Mensch begreift.
Ich würde Ihnen sehr dankbar sein, wenn ich bald mein
Rappell-Schreiben erhalten könnte, und bin mit aufrichtigster
Verehrung
Ihr
sehr ergebener
H. VII. P. Reuß.
198.
Unterstaatssecretär v. Thile an Bismarck.
(Auszug.)
Berlin, den 13. Oktober 1864.
Dies vorausgesetzt, war es im Grunde nur eine Frage,
*) d. h. unebenbürtigen.