Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

1864 
21. 9. 
1864 
8. 10. 
— 370 — 
Frage, ob sie nach Baden gehen sollte oder nicht. Die Königin 
hat sie durch die Herzogin von Hamilton dorthin einladen lassen. 
Sie hatte sich noch zu nichts entschieden und wollte vorerst an 
den Kaiser darüber schreiben. Sie sagte mir: si le Roi y éStait, 
irais certainement ! 
Da die Kaiserin beabsichtigt, ihre Kur bis in den October 
hinein zu verlängern, so dürfte es sich ja vielleicht gerade so 
treffen, daß der König noch dort wäre. 
Daß der Kurfürst nun doch nicht nach Berlin geht, hat 
darin seinen Grund, daß er besorgt ist, der Kaiser Alexander 
könnte dort unfreundlich gegen ihn sein. Der Kaiser hat ihn 
nämlich einmal hier auf dem Bahnhof, als der Kurfürst mit 
seinen arkadischen')) Prinzen ihn empfangen wollte, ziemlich 
kalt behandelt, und er besorgt nun ein Gleiches. Trotzdem will 
er den Kaiser aber heut Abend auf der Durchreise empfangen. 
Es war bereits Alles für die Reise nach Berlin bestimmt, als 
dem Herrn diese Skrupel kamen, die kein Mensch begreift. 
Ich würde Ihnen sehr dankbar sein, wenn ich bald mein 
Rappell-Schreiben erhalten könnte, und bin mit aufrichtigster 
Verehrung 
Ihr 
sehr ergebener 
H. VII. P. Reuß. 
198. 
Unterstaatssecretär v. Thile an Bismarck. 
(Auszug.) 
Berlin, den 13. Oktober 1864. 
Dies vorausgesetzt, war es im Grunde nur eine Frage, 
*) d. h. unebenbürtigen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.