Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

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Ergebenheit für alle Fälle zu gestatten, mit der ich in größter 1865 
Verehrung stets sein werde 
n 
Dich hochschätzender 
Berlin, d. 7/6. 65. C. E. Natzmer. 
204. 
Bismarck an Professor Virchow. 
Berlin 8 Juni 1865. 
Eure Hochwohlgeboren 
7. 6. 
haben in der Sitzung vom 2 d. M. eine persönliche Beleidigung 1865 
gegen mich ausgesprochen, indem Sie meine Wahrheitsliebe in 8. 6. 
Zweifel zogen. Ich habe Sie am folgenden Tage durch Herrn 
v. Puttkamer") ersuchen lassen, mir hierfür die Genugthuung 
zu gewähren, zu welcher ich mich berechtigt halte. Nach Ihrer 
damaligen Rückäußerung durfte ich hoffen, daß Sie die An- 
gelegenheit im Wege einer Ehrenerklärung erledigen würden; 
die durch Ihre Abwesenheit unterbrochnen Verhandlungen 
darüber haben dieses Resultat nicht ergeben. 
Ich bin daher in der Nothwendigkeit, die am 3 c. ver- 
langte Genugthuung wiederholt von Ihnen zu fordern, und 
erbitte Ihre Erklärung, ob Sie bereit sind, meinem durch 
Herrn v. Puttkamer an Sie gestellten Verlangen zu entsprechen. 
In diesem Falle ersuche ich Sie, einen Ihrer Freunde zu be- 
zeichnen, der mit dem Herrn Kriegsminister, welcher die Güte 
haben will, mir als Zeuge zu dienen, die nähern Verabredungen 
wegen Ort und Stunde trifft. 
Ihrer gefälligen Antwort entgegensehend bin ich 
Eurer Hochwohlgeboren 
ergebner Diener 
v. Bismarck-Schönhausen. 
  
*) Bernh. v. Puttkamer, Hauptmann im 2. Garde-Regiment.
	        
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