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nehme nämlich an, daß auch etliche Nicht-Preußen als Commissare
fungiren werden, und wüßte unter den Ministern des Nord-
deutschen Bundes kaum einen zweiten zu finden, dem 25jährige
Erfahrung, Achtung und großes allseitiges Vertrauen so zur
Seite stünden wie Watzdorf, über den Sie mit mir kürzlich
noch mit lobenden anerkennenden Worten in Folge seines Ver-
haltens in Berlin gesprochen haben.
Ferner möchte ich Sie noch darauf aufmerksam gemacht
haben, daß es des Eindrucks wegen gewiß gut wäre, wenn
bei der Eröffnung aller Pomp entfaltet werde wie 1847 bei
Eröffnung des 14en vereinigten Landtags und 1861 nach meines
Vaters Thronbesteigung bei der Eidesleistung, wo S. Majestät
sich die Reichsinsignien vortragen ließ. Endlich, ob nicht gleich
am Montag ein großes Diner im weißen Saal für sämmt-
liche Reichstagsabgeordnete die „Leute“ gut stimmen würde.
Ihr
Friedrich Wilhelm KPz.
237.
Kronprinz Friedrich Wilhelm an Bismarck.
Berlin 21. Februar 1867.
Ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet für die mir über-
sandte Denkschrift über die in unserer Besprechung vom
31. Januar cr. berührten Gegenstände'), und habe mich über
die derselben zu Grunde gelegten Anschauungen aufrichtig
gefreut. Denn ich stimme ganz damit überein, daß die Bil-
dung eines großen, auch Süddeutschland umfassenden Gemein-
wesens der Zielpunkt und Leitstern unserer Politik sei, so daß
diesem Gesichtspunkt Alles, also auch die Behandlung der
Sächsischen Frage untergeordnet werden muß.
) Concept nicht vorhanden.