Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

1867 
18. 2. 
1867 
21. 2. 
— 404 — 
nehme nämlich an, daß auch etliche Nicht-Preußen als Commissare 
fungiren werden, und wüßte unter den Ministern des Nord- 
deutschen Bundes kaum einen zweiten zu finden, dem 25jährige 
Erfahrung, Achtung und großes allseitiges Vertrauen so zur 
Seite stünden wie Watzdorf, über den Sie mit mir kürzlich 
noch mit lobenden anerkennenden Worten in Folge seines Ver- 
haltens in Berlin gesprochen haben. 
Ferner möchte ich Sie noch darauf aufmerksam gemacht 
haben, daß es des Eindrucks wegen gewiß gut wäre, wenn 
bei der Eröffnung aller Pomp entfaltet werde wie 1847 bei 
Eröffnung des 14en vereinigten Landtags und 1861 nach meines 
Vaters Thronbesteigung bei der Eidesleistung, wo S. Majestät 
sich die Reichsinsignien vortragen ließ. Endlich, ob nicht gleich 
am Montag ein großes Diner im weißen Saal für sämmt- 
liche Reichstagsabgeordnete die „Leute“ gut stimmen würde. 
Ihr 
Friedrich Wilhelm KPz. 
237. 
Kronprinz Friedrich Wilhelm an Bismarck. 
Berlin 21. Februar 1867. 
Ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet für die mir über- 
sandte Denkschrift über die in unserer Besprechung vom 
31. Januar cr. berührten Gegenstände'), und habe mich über 
die derselben zu Grunde gelegten Anschauungen aufrichtig 
gefreut. Denn ich stimme ganz damit überein, daß die Bil- 
dung eines großen, auch Süddeutschland umfassenden Gemein- 
wesens der Zielpunkt und Leitstern unserer Politik sei, so daß 
diesem Gesichtspunkt Alles, also auch die Behandlung der 
Sächsischen Frage untergeordnet werden muß. 
) Concept nicht vorhanden.
	        
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