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1869 für diese Verbindung überzeugt, die um so bedeutungsvoller
22.10. für mein Leben ist, als ich sie frei von allen politischen Com-
binationen, nur der Eingebung des Herzens folgend, ein-
gegangen bin. — Auf meiner Reise habe ich die Ernennung
des Grafen Keyserlingk zum Gesandten in Constantinopel ver-
nommen. — Wie ich einer Seits bedauere, dadurch einen
treuen Rathgeber zu verlieren, freut es mich doch, die Be-
förderung des Grafen als eine Anerkennung seiner Thätigkeit
in Brucarest betrachten zu können, und hoffe ich, daß er auch
in Constantinopel in seiner einflußreicheren Stellung mir seine
treue Gesinnung bewahren wird, um, wenn es die Verhältnisse
erfordern sollten, auch da meine Interessen nach Möglichkeit zu
stützen und zu fördern. —
Was den jetzt vacanten Posten in Brrarest betrifft, so“
wäre es mir sehr angenehm, wenn die Umstände gestatten
sollten, denselben durch eine mir von früher her bekannte Per-
sönlichkeit besetzt zu sehen. Euer Excellenz erlaube ich mir
deshalb Herrn v. Radowitz zu nennen, als einen Mann, der,
wie ich glaube, alle Eigenschaften besitzt, um in Brcarest die
Preußische Regierung würdig zu vertreten und der zugleich
seinem liebenswürdigen Character nach besonders geeignet wäre
die wärmsten Relationen zwischen der Regierung Sr. Mcajestät
des Königs und der meinigen aufrecht zu erhalten.
Euer Excellenz verfehle ich nicht noch meine besten und
aufrichtigsten Wünsche für die völlige Wiederherstellung Ihrer
Gesundheit auszusprechen und verbleibe in vorzüglichster Hoch-
achtung
Euer Excellenz ergebener
Carl.