Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

1874 
6. 7. 
— 454 — 
erbieten des Ministers Pfeuffer Gebrauch zu machen, einen er- 
fahrenen und umsichtigen Bayrischen Polizeibeamten während 
Anwesenheit des Fürsten in Kissingen zu stationiren. Aus der- 
selben Rücksicht habe ich Herrn v. Madai veranlaßt, einen 
hiesigen zuverlässigen Agenten dorthin zu senden — der Bay- 
rische heißt Gehret, der diesseitige ist der rühmlich bekannte 
Polizei-Inspector Weber. Die beiden Herren sind angewiesen, 
sich mit einander in Beziehung zu setzen, werden übrigens das 
rücksichtsvollste Incognito beobachten. Se. Durchlaucht braucht 
die Anwesenheit derselben nur, wenn die Umstände Ihnen 
solches wünschenswerth oder zweckmäßig machen, zu erfahren: 
ich gebe Ihnen aber anheim, Sich gelegentlich mit Weber in 
Beziehung zu setzen. Ich weiß genug von geheimer Polizei 
und den Stimmungen der katholischen Pfaffen, um Kissingen 
nicht für absolut ungefährlich zu halten. Deus avertat und 
segne die Cur. 
Mit allen guten Wünschen und aufrichtig ergebenst 
B. Bülow. 
279. 
Finanzminister Camphausen an Bismarck. 
Berlin den 9. Juli 1874. 
Eurer Durchlaucht 
beehre ich mich über den Gang der mit dem Abgeordneten 
Dor. Friedenthal wegen Uebernahme des landwirthschaftlichen 
Ministeriums gepflogenen Verhandlungen eine ganz ergebenste 
Mittheilung zu machen. 
Gemäß der am 2. I. M. getroffenen Verabredung habe ich 
den Handelsminister Dr. Achenbach ersucht, sich in geeigneter 
Weise, ohne vorläufig das Staatsministerium zu engagiren, mit 
dem p. Friedenthal zu benehmen, um zu erfahren, ob er bereit
	        
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