Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

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310. 
Bismarck an Fürst Chl. zu Hohenlohe. 
Varzin d. 1 Januar 1878. 
Eurer Durchlaucht 
1878 möchte ich im Anschluß an meinen Ihnen schon en clair aus- 
1. 1. gesprochenen Glückwunsch zum neuen Jahre noch meinen herz- 
lichsten Dank für die so einsichtige und tapfre Unterstützung 
sagen, welche Sie mir, wie in allen Fällen, so auch in den 
letzten schwierigen Monaten in der nachhaltigsten und erfolg- 
reichsten Weise geliehen haben. Leider finde ich das Geschick 
und den loyalen Willen zur Vertretung unfrer Politik nicht 
immer vereinigt und bin deshalb um so dankbarer für die 
Ausnahmen, in denen es der Fall ist. Ich werde es stets 
dankbar erkennen, daß ich während der ganzen Zeit unfres 
Zusammenarbeitens immer auf Eurer Durchlaucht sichre und 
erfolgreiche Mitwirkung zählen durfte, ohne die es bei allen 
Anfeindungen und Intriguen, deren Ziel ich bin, nicht möglich 
wäre, das Unentbehrliche zu erreichen und das Gefährliche 
unschädlich zu machen. 
Ich bin seit einigen Tagen leider krank und darf mein 
Zimmer nicht verlassen. Bei der geringen Schonung, mit der 
man mich in geschäftlicher Hinsicht behandelt, kann ich mich von 
den Folgen einer an sich unbedeutenden Erkältung noch nicht 
erholen. 
mit Aufträgen des Fürsten Bismarck in Paris sei. Fürst Donnersmarck 
hat vielmehr einem Besucher aus dem Gambetta'schen Lager, in welchem 
er mehrere gute Bekannte hatte, auf dessen Frage, ob er den Fall für 
bedenklich oder gar gefährlich halte, erwidert, er kenne die Sache ledig- 
lich aus den Zeitungen, seine Ueberzeugung sei aber, daß sie keinerlei 
Folgen haben und sich binnen kürzester Frist in befriedigender Weise 
aufklären werde. Darauf hat sich die Antheilnahme des damaligen 
Grafen Henckel-Donnersmarck beschränkt.
	        
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