Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

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1878 Um 9 Uhr fahre ich dann den Belgischen Majestäten ent- 
17.2. gegen bis Potsdam, welche 10¼ eintreffen sollen. 
Nach jener Abendfeierlichkeit noch mich zu Ihnen begeben, 
wäre schier ein Frevel! 
Ihr 
sehr ergebener 
Friedrich Wilhelm KPz. 
314. 
Graf H. Bismarck an Graf Holnstein. 
Berlin 22. Febr. 78. 
Verehrter Gönner, 
1878 gestern hat die Abstimmung über die Vertretungsvorlage im 
22.2. Bundesrath stattgefunden, über deren Ausgang Duschon unter- 
richtet sein wirst. Die Vorlage ist so, wie sie aus der Aus- 
schußberathung hervorgegangen war, mit voller Einstimmigkeit 
angenommen. Um die Unanimität zu erreichen, hat mein Vater 
die ursprüngliche Fassung des Gesetzentwurfs geopfert: er hat 
an dem, was die Vorlage jetzt giebt, das was er geschäftlich 
braucht. Mehr erstrebt er nicht und Herr von Pfretzschner 
hat ihm seinen besondern Dank für das Eingehen auf die Aus- 
schußanträge ausgesprochen. 
Die ganze Sache, die jetzt ihren bundesräthlichen Abschluß 
gefunden, hat so viel Zeitungsartikel und daher Mißverständ- 
nisse hervorgerufen, daß wirklich eine Menge Schwierigkeiten 
— wenn auch nur eingebildete — sich dagegen erheben zu 
wollen schienen. Viele Leute haben sich ganz etwas anderes 
dabei gedacht, als die Vorlage wirklich bedeutet, und mein 
Vater hat große Mühe gehabt, den wirklichen Kern der Sache 
darzulegen. Um so dankbarer ist er Deinem erhabenen Herrn, 
Allerhöchstdessen huldreiches Vertrauen ihm ermöglicht hat, im
	        
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