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343.
General v. Albedyll an Bismarck.
Euer Durchlaucht
1885 glaube ich von dem Inhalt einer Unterredung Kenntniß geben
7.7. zu sollen, welche ich gestern mit Sr. Kaiserlichen Hoheit dem
Kronprinzen gehabt habe.
Veranlassung zu derselben war ein Bericht, den ich
Sr. Kaiserlichen Hoheit vor 14 Tagen über den Ohnmachts-
Anfall Sr. Maj. des Kaisers nach der Ankunft in Ems er-
stattet habe.
Es scheinen infolge dessen doch sehr ernste Erwägungen im
Kronprinzlichen Hause stattgefunden zu haben, deren Resultat
mir in den Aeußerungen Sr. Kaiserlichen Hoheit des Kron-
prinzen bei der gestrigen Unterredung entschieden dahin ent-
gegengetreten ist, daß man dort im Falle des Thronwechsels
eingesehen hat, auf alle Neuerungen durchaus verzichten und
auf den gegenwärtigen Regierungswegen bleiben zu müssen.
Der Kronprinz sprach dies ganz entschieden aus in einer
Weise, die durchaus klar stellte, daß es nicht allein seine Ansicht,
sondern eine mit der Frau Kronprinzessin erwogene Sache sei,
von welcher mir auch anderweit Aeußerungen in demselben
Sinne bekannt geworden sind.
Ganz besonders und vor Allem ging durch das, was der
Kronprinz sagte, der Gedanke des Arrangements und der Ver-
ständigung mit Euer Durchlaucht. Er sprach wiederholt aus,
daß er diese Verständigung dringend wünsche und daß er die-
selbe für seine künftige Regierung als eine durchaus nothwendige
und unerläßliche Bedingung ansehe.
Auf fragende Aeußerungen: wie ich glaube, daß Euer
Durchlaucht sich hierzu stellen würden — habe ich nur antworten