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Mit wahrer Hochachtung und dankbarer Anhänglichkeit
Ew. Hochwohlgeboren
ganz ergebener Diener und Freund
B. 6/10. 51. Manteuffel').
11.
Otto v. Manteuffel an Bismarck.
Unter den mannigfaltigen sehr willkommenen Mitthei“ 1851
lungen in Ew. Hochwohlgeboren gefälligem Privatschreiben vom 13.10.
9. d. M.) glaube ich auf dasjenige, was Herrn Klenze und
die von ihm geäußerten Ansichten über die Hannoverschen
Angelegenheiten betrifft, speciell eingehen zu sollen.
Schon bei seiner hiesigen Anwesenheit hat Herr General-
director Klenze die Meinung ausgesprochen, daß durch den Ab-
schluß des Vertrags vom 7. Septbr. Preußen in die Lage ge-
kommen sey, das derzeitige Hannoversche Ministerium bei seinen
Discussionen mit den Provinzialständen unterstützen zu müssen.
Er stellte in vertraulichen Unterredungen die Sätze auf, daß
das jetzige Ministerium Münchhausen das einzige sey, welches
den Vertrag bei den jetzigen Kammern durchzubringen vermöge,
und daß diesem Ministerio auch der Beistand der Kammern in
ihrer jetzigen Zusammensetzung dabei ganz unentbehrlich bleibe;
weil namentlich die Ritterschaften der alten Provinzial-Stände
dem Vertrage feindlich seyn würden. Diese Auffassung ist aber
rein individuell, und wenn sie auch anderen Personen als Herrn
Klenze angehört, so sind ihr doch die gegründetsten Zweifel ent-
gegenzustellen. Abgesehen von dem Gewichte, welches die offen-
kundigen finanziellen und commerziellen Vortheile des Vertrages
*) Bismarcks Antwort vom 12. October 1851 f. Preußen im
Bumdestage 1, No. 17 S. 31f.
*) Preußen im Bundestage IV, No. 16 S. 45 f.