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zu verbürgen ist. Letztres ist durch europäische politische Inter-
essen geboten. Graf Nesselrode findet bei der Idee große
Schwierigkeit, wobei ihm diese Bedenken wohl vorschweben.
Der Passus des Königl. Handschreibens ist besonders zu accen-
tuiren, daß S. M. das Durchsetzen Ihrer Wünsche nicht ver-
bürgen können. Nach den neusten Nachrichten ist das dänische
Cabinet, namentlich Minister Bluhme bereitwillig auf die von
Preußen, Oesterreich und Rußland geltend gemachten Wünsche
eingegangen, so daß die allerdings vorhanden gewesene Ver-
stimmung in Petersburg aufgehört haben dürfte. Endlich bitte
ich Ew. Hochwohlgeboren den Passus, der Herzog möge die
Abfindung ganz in die Hände Er. Mgojestät legen, so zu ver-
stehen, daß der Herzog sich dem Rath Seiner Majestät jedenfalls
fügen wolle. Eine selbständige Geltendmachung der Ansprüche
des Herzogs kann das Königliche Cabinet nicht übernehmen, auch
nicht für das Resultat seiner Bemühungen einstehen, zumal es
scheint, daß der Herzog die Erträge seiner Güter irrthümlich zu
hoch anschlägt. Vielleicht erklärt sich die Differenz der An-
gaben dadurch, daß die dänische Regierung von dem Ertrage
nach Abzug der Lasten, der Herzog von dem Brutto-Ertrage
spricht.
B. 3. 11. 51. Manteuffel.
14.
Otto v. Manteuffel an Bismarck.
Ew. Hochwohlgeboren
sende ich im engsten Vertrauen und unter Bitte um sichere
Rücksendung ein Schreiben des Grafen Nostitz zu Ihrer ge-
fälligen Kenntnißnahme und Orientirung. Es wird nicht noth-
wendig sein zu bezeichnen, welche Stellung Preußen gegenüber
den beabsichtigten Machinationen einzunehmen hat, vielmehr
1851
3. 11.
1851
3. 11.