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6. Otto v. Manteuffel an Bismarck, 15. August 1851.
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Der König hat gegen Bismarcks Absicht, ihm bis nach
Mainz entgegenzukommen, nichts zu erinnern.
.Karl v. Manteuffel an Bismarck, 28. August 1851.
Die Kammerwahl in Brandenburg. Verhandlungen des
Ministeriums mit einzelnen Mitgliedern der Provinzial-
landtage sind unmöglich. Westphalen und Klützow sind keine
politischen Köpfe, und auf den Landtagen selbst ist die Un-
geschicklichkeit heißsporniger Rittergutsbesitzer zu fürchten.
Sollen sich die Kammern dem Ausspruch der Landtage
beugen, so müssen die Landtage einmüthig sein. Eine Rechts-
verwahrung der Rittergutsbesitzer ist nicht bei den Landtagen,
sondern bei König und Staatsministerium anzubringen. Ge-
ringe Betheiligung an den Wahlen; Weiterwuchern des con-
stitutionellen Geistes.
Otto v. Manteuffel an Bismarck, 25. September 1851
Einverständniß des Ministers mit dem Verfahren Bis-
marcks in Sachen des Austritts der preußischen Ostsee-
provinzen aus dem Bunde. Sächsische Insinuationen gegen
den preußischen Antrag und ihre Einwirkung auf den König.
Ermächtigung Bismarcks, eventuell die rauhe Seite heraus-
zukehren. Oesterreichs Aufforderung an Preußen, die Ver-
fassung zu brechen. Angst des Königs vor den Kammern
im Hinblick auf den für 1852 erwarteten déluge général.
Manteuffels Rath: den Kammern gegenüber keine Schwäche
und Nachgiebigkeit zu zeigen und ohne Verfassungsbruch das
Mittel der Auflösung anzuwenden. Besorgniß des Königs
vor der von der Bethmann-Hollwegschen Partei geplanten
Gründung einer neuen Zeitung. Graf R. v. d. Goltz als
Verfasser des Programms.
. Otto v. Manteuffel an Bismarck, 4. October 1851.
Ein merkwürdiger Erlaß des Fürsten Schwarzenberg;
seine Beantwortung durch Manteuffel.
Anlage:
Fürst Schwarzenberg an Freiherr v. Prokesch-Osten,
20. September 1851.
Die günstige Aufnahme der Kaiserlichen Handschreiben über
die Regierungsform in Oesterreich bei dem Könige von
Preußen erweckt die Hoffnung, daß Preußen darin einen
neuen Beweggrund zu engster Verbindung mit Oesterreich
erkennen wird. Die übrigen deutschen Staaten sind über
die Rückkehr Oesterreichs zum Absolutismus sehr erfreut und
verleugnen nicht den Wunsch, aus der Beseitigung des Re-
präsentativsystems in Oesterreich Vortheil für ihre eigenen
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