Vorwort zur ersten Ausgabe.
Fürst Bismarck begann die Aufzeichnungen seiner „Ge-
danken und Erinnerungen“, bald nachdem ihm durch die Ent-
lassung aus seinen ruhmreich geführten Aemtern — wie er
selbst wiederholt gesagt hat — das Spalier entzogen war, an
dem sich sein Leben bisher emporgerankt hatte. Die erste An-
regung gab ihm eine von einem Verlagsangebote begleitete
Anfrage des Cotta'schen Hauses; schon am 6. Juli 1890 wurde
zwischen dem Fürsten und dem Vertreter der Cotta'schen Buch-
handlung ½ ein Abkommen getroffen, durch welches diesem Hause
für den Fall, daß der Fürst Erinnerungen aus seinem Leben
niederschriebe, das Verlagsrecht übertragen wurde. Lothar
Bucher, der geschichtskundige Diplomat, der nach des Fürsten
Entlassung Jahre lang mit kurzen Unterbrechungen in Fried-
richsruh oder Varzin als stiller Hausgast weilte, hat das Ver-
dienst, den Fürsten Bismarck in seinem Entschlusse zur Nieder-
schrift seiner Erinnerungen und seiner politischen Gedanken be-
stärkt und ihn in täglichen Gefsprächen bei dem begonnenen
Werke festgehalten zu haben. Bucher's stenographische Nach-
schriften nach dem Dictate des Fürsten bildeten den Grundstock zu
der ersten Ausarbeitung, mit der sich der Fürst Jahre lang eifrig
beschäftigte, indem er die in Kapitel eingetheilten und syste-
matisch geordneten Aufzeichnungen immer von neuem durchsah
1) Adolf Kröner.