Bismarck's Brief an Graf Peter Schuwalow. 255
dans la vie privée, je vous demande la permission de continuer
les bonnes relations d’amitié avec vous, cher Comte, qdue la
vie officielle m’'a permis de nouer, et en attendant je vous prie
dagréer I’expression des sentiments avec lesquels je vous suis
sincsrement dévoué.
v. Bismarck.
Je vous demande pardon du retard de ma réponse, i'ai
en pendant une quinzaine de jours bien de la difficulté à
écrire de ma main, une espece de crampe, qui me gene encore
comme vous le verrez à mon écriture. Je n’'ai pas voulu ce-
pendant me servir de la main d’un autre pour vous Ccrire 7).
1) Uebersetzung.
Berlin, den 15. Februar 1877.
Lieber Graf,
ich danke Ihnen für die freundlichen Worte, die Sie die Güte hatten
mir zu schreiben, und bin dem Grafen Münster zu Dank verpflichtet,
daß er bei dieser Gelegenheit so richtig die Gefühle ausgelegt hat, die
seit unfrer ersten Bekanntschaft zwischen uns ein Band geknüpft haben,
das die polltischen Beziehungen Überdauern wird, die uns heute ver-
binden. Unter den wehmüthigen Empfindungen, die mir das amtliche
Leben hinterlassen wird, wird die aus der Erinnrung an meine Unter-
haltungen mit Ihnen hervorgehende eine der lebhaftesten sein.
Wie sich auch immer die politische Zukunft unserer beiden Länder
gestalten mag, so wird mir der Antheil, den ich an der Geschichte ihrer
Bergangenheit genommen habe, die Genugthuung lassen, daß ich in
Bezug auf ihren Bund jederzeit mit dem liebenswürdigsten Staatsmann
unter meinen politischen Freunden im Einklang gewesen bin. So lange
ich am Ruder bleliben werde, werde ich den Ueberlieferungen treu sein,
die mich seit 25 Jahren geleitet haben und die mit den Gedanken über-
einstimmen, die Sie in Ihrem Briefe mit Rücksicht auf die Dienste ent-
wickelt haben, die Rußland und Deutschland sich leisten können und sich
gegenseitig seit mehr als einem Jahrhundert geleistet haben, ohne daß
die Sonderinteressen des einen oder des andern darunter gelitten hätten.
Zwei Nachbarn in Europa, die seit mehr als einem Jahrhundert nicht
das geringste Gelüst nach Feindseligkeit bewiesen haben, sollten aus
dieser Thatsache allein den Schluß ziehen, daß es divergirende Inter-
essen zwischen ihnen nicht giebt. Dieser Ueberzeugung bin ich gefolgt
im Jahre 1848, im Jahre 54, im Jahre 63, wie in der gegenwärtigen