Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Dritter Band: Neuere Geschichte Sachsens von 1806-1866. (3)

Sprengung der dresdner Elbbrücke. 117 
Am 13. und 14. März rückte das Davoutsche Corps in 
Dresden ein; um ihm Platz zu machen, wohl aber auch, um 
sie außer Berührung mit den Einwohnern zu bringen, wurden 
die Sachsen in die Dörfer am linken Elbufer verlegt; Reynier 
übergab das Commando des 7. Armeecorps dem General 
Durutte und reiste zur Wiederherstellung seiner Gesundheit 
auf Urlaub nach Frankreich. Mit Davout's Ankunft trat 
sogleich nach allen Seiten hin eine größere Energie, zugleich 
aber auch die diesem Heerführer eigene Rücksichtslosigkeit herror. 
Es lag ihm daran, den in Sachsen sich regenden feindseligen 
Geist im Entstehen zu ersticken. In Meißen, wo er die 
Baiern beschäftigt fand, die hölzerne Brücke mit Schonung 
des Materials abzutragen, ließ er dieselbe ohne weiteres, ob- 
gleich sich noch kein Feind in der Nähe zeigte, anzünden. In 
Dresden wurden die Polizeimaßregeln verschärft, eine De- 
putation des Raths, welche um Schonung der Brücke bat, 
fand kalte Aufnahme. Nachdem am 15ten und 16t6en mehrere 
Rerognoscierungen in der Richtung auf Königsbrück die An- 
näherung des Feindes ergeben und zu verschiedenen Schar- 
mützeln mit den Vortruppen desselben geführt hatten, wurde 
alle Verbindung mit dem rechten Ufer aufgehoben. Die Ein- 
wohner der Stadt, welche noch immer eine sehr feindselige 
Haltung zeigten, wurden bedeutet, daß bei Beunruhigung der 
französischen Vorposten durch den Feind sich jedermann sogleich 
in seine Wohnung zu begeben habe; wer um die Truppen her- 
umschleiche, solle als Spion angesehen werden; auf zusammen- 
stehende Gruppen, die sich nicht auf das erste Zeichen zerstreuten, 
seien die Truppen befehligt zu feuern. Auch die Vorberei- 
tungen zur Zerstörung der Brücke wurden wiederaufgenommen 
und von dreißig freiberger Bergleuten unter Anleitung eines 
aus Leipzig gekommenen französischen Pionnieroffiziers sowie eines 
von Thielmann aus Torgau requirierten Mineurmeisters Tag 
und Nacht fortgesetzt. In der Nacht zum 19#ten ließ der 
Deputierte der Ritterschaft des meißner Kreises v. Miltitz das 
destruction d’une partie de ce pont, ce dui ddiouerait tris certaine- 
ment les projets de Tennemi.“
	        
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