Napoleon bei Düben. Schwarzenbergs Vormarsch. 213
Nunmehr von der Unmäglichreit überzeugt die Vereinigung
seiner Feinde zu verhindern, entschied sich Napoleon bei Leipzig eine
Schlacht zu liefern. Gleich den übrigen über die Elbe gegangenen
Truppen wurde auch das 7. Corps, welches in Verbindung
mit Sebastiani's Reitern Thümen zur Aufhebung der Blokade
von Wittenberg genöthigt und sich dann nach Roslau gewendet
hatte, auf das linke Ufer zurückgerufen; es verbrannte die eben
erst dort hergestellte Brücke und traf am 15ten bei Düben ein,
wo es, von den Hin= und Hermärschen in einer völlig aus-
gesogenen Gegend auf verdorbenen Wegen und bei schlechter
Witterung sehr erschöpft, weitere Befehle erwartend stehen blieb.
Unterdessen hatte Murat den Vormarsch der bähmischen
Armee nach der sächsischen Ebene so gut es gieng aufzuhalten
gesucht; bei Flöha warf er am 7. October die ssterreichischen
Vortruppen zurück. Auf die Nachricht von der Schlacht bei
Wartenburg wurde in einer Berathung auf Schloß Augustus-
burg, Schwarzenbergs Hauptqguartier, der Vormarsch gegen
Leipzig beschlossen, aber nicht um eine Schlacht zu suchen, son-
dern um Napoleon durch Umgehung seines rechten Flügels von
dort hinwegzumanoeuvrieren, doch selbst diese Bewegung wurde
nur Schritt für Schritt ausgeführt und es bedurfte der drin-
gendsten Vorstellungen Alexanders um endlich Schwarzenberg
den Entschluß abzuringen längs der Elster und Pleiße auf
Leipzig loszugehen und dort die Entscheidungsschlacht zu suchen.
Um der Umgehung auszuweichen zog Murat am 10ten den
größten Theil seiner Truppen bei Frohburg zusammen und
nahm auf den Höhen von Gestewitz eine Stellung näher nach
Leipzig zu, wobei die Polen bei Borna ein für sie sehr nach-
theiliges Gefecht gegen, Pahlen zu bestehen hatten. Vor allem
darauf bedacht unangefochten nach Leipzig zu kommen, zog er
sich in der Nacht zum 12en noch weiter, bis Markleeberg und
Güldengossa zurück. Am 14ten kam es bei Liebertwolkwitz zu
einem äußerst hitzigen Reitergefecht, das ohne Entscheidung
endigte; der Ort selbst, zweimal von den Osterreichern erstürmt
und wieder verloren, blieb schließlich, brennend und von den
Bewohnern verlassen, in den Händen der Franzeosen.