26 König Friedrich Augut I. 1806—1813.
gleich das Schwert zu ziehen. Graf Goetzen, der in der Stille
in Schlesien Vorbereitungen traf, schickte K. v. Martens nach
Dresden, um auch dort Gleichgesinnte aufzusuchen und den
Einmarsch in Sachsen vorzubereiten. Aber nur Wenige fanden
sich, die den deutschen Patrioten in die Hände arbeiteten.
Nie hatte sich dem Kaiser ein Krieg zu ungelegenerer Zeit
angekündigt, aber er säumte keinen Augenblick, sich gegen ihn
in Bereitschaft zu setzen. Schon im Juli machte Bourgoing
die sächsische Regierung auf die österreichischen Rüstungen auf-
merksam und forderte zu Vorsichtsmaßregeln, namentlich zur
Abschickung einiger intelligenter Offiziere nach Böhmen auf).
, Gibt es“, schrieb Napoleon am 25. Juli aus Toulouse an
den König von Sachsen und in ähnlicher Weise an andere
Rheinbundfürsten, „ein Mittel, den Krieg zu vermeiden, so
ist es das, Osterreich zu zeigen, daß wir den Handschuh auf-
nehmen und daß wir bereit sind.. Jeder Vernünftige wird
OÖsterreichs Rüstungen nur mit Mitleiden sehen; wollte man
sie aber dulden, so würden sie nicht ohne Nachtheil bleiben;
1) Bourgoing an Bose 11. Juli 1808: „Cependant des mesures
de prscaution ne sont point à négliger, surtont de la part de la Sare.
dui est une des avantgardes de ln Conféedération. La Sare sernit sans.
doute Tobjet des premieres attaques. Mais Elle pourrait compter sur
les plus promts secous. Lieremplo du Camp de Boulogne rapidement
porté au cocur de I’Allemagne doit la #assurer."“ — Graf Bose legte
dem König einen Entwurf zur Antwort an Bourgoing vor: „GQue S. M.
n’hésiternit pas un instant de Texecuter, étant gloricuse de coc titre
d’Avantgarde de la Confédération ct voulant le conserver avec le
memc honneur qdoe celles des arméers de Empereur“ und begleitet den-
selben mit solgenden den Mann kennzeichnenden Worten: „Si Tévènement
malheureuz avait lieu, la Saze doit montrer à IAntriche sa force, ct
à Napolcon n fniblesse et tout tournera à Ila gloire de son grand
Roi, #’il fant que cela tonme an malheur de la Maison d’Autriche. —
Mais, Sire, si les choses devennient Srieuses, pourriez Vous Voun
Da#er d'un genéral français? Avez-vous des genéraux? Sernit- il
Poble — en cas de vraie guerre — seulement de ge contenter de
ceux, qui se tronvent dans Son armée? et S'il sallait en venir-là, ne
Verait il pas bon au lieu den recevoir den demander un, qu’Elle
choisirit expressément?“