Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Dritter Band: Neuere Geschichte Sachsens von 1806-1866. (3)

Buchhaudel. Schönburg. B. Coufin. 399 
Bundes zu unterwerfen und dazu abgesehen von anderen Vor- 
sichtsmaßregeln einen von der sächsischen Regierung zu desig- 
nierenden aber vom Bunde zu ernennenden Generaldirector 
des deutschen Buchhandels in Leipzig einzusetzen 1). Glücklicher- 
weise wurde dem Vorschlag keine praktische Folge gegeben. 
Auch das Haus Schönburg wendete sich 1818 an die 
Bundesversammlung in der Hoffnung, daß ihm gleich den 
Mediatisierten eine Curiatstimme im Pleno des Bundestags 
eingeräumt werden würde. Obgleich aber die sächsische Regie- 
rung zu Wien erklärte, daß sie ihrerseits, vorbehaltlich der 
landeshoheitlichen Gerechtsame des Königs gegen ein solches Zu- 
geständniß nichts einzuwenden habe, erfolgte doch keine Antwort 
und erst nachdem der sächsische Bundestagsgesandte selbst die 
Angelegenheit wieder in Erinnerung gebracht hatte, erstattete die 
deshalb ernannte Commission am 18. August 1825 Vortrag, 
in welchem sie erklärte, „daß sie in Bezug auf das festzusetzende 
Verhältniß des Hauses Schönburg zum Deutschen Bunde sich 
nicht für befugt halte, dem weisen Ermessen der Bundesglieder 
vorzugreifen, was aber das Verhältniß des Hauses Schönburg 
zur sächsischen Regierung betreffe, so könne die Bundesversamm- 
lung sich vorerst nicht für competent erklären"“. Am 7. August 
1828 räumte darauf der Bundestag auch dem Hause Schön- 
burg die den Mediatisierten zugestandenen Rechte ein. 
Die Zeit der hohen auswärtigen Politik war auf lange 
für Sachsen vorüber; nur selten und bei minder wichtigen 
Anlässen kam die sächsische Regierung mit fremden Staaten in 
unmittelbare Berührung. Ein solcher wurde u. a. dadurch 
gegeben, daß unter der großen Anzahl von Fremden, die Dresden 
zu ihrem Aufenthalte zu wählen pflegen, sich ab und zu poli- 
tisch anrüchige Personen befanden. So wurde im Jahre 1824 
auf Antrag der Central-Untersuchungscomwission der Franzose 
Victor Cousin, weil er in Verdacht stand eine Verbindung 
zwischen der französischen und der deutschen Revolutionspartei 
1) Ilse II, 568. — Die Schönburge sind nicht Mediatislerte sondern 
nur sogenaunte reichsständische Personalisten.
	        
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