Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Dritter Band: Neuere Geschichte Sachsens von 1806-1866. (3)

Schlacht bei Wagram. 6 
furchtbaren Gewitters im österreichischen Kugelregen auszuhalten, 
der manches Opfer forderte. Am Morgen des btien standen 
die Corps von Oudinot, Marmont und Davout auf dem 
linken Donauufer; ihnen folgten in ununterbrochenem Strome 
die Armee von ZItalien, Bernadotte, Marmont, jeder Heeres- 
theil in die ihm angewiesene Stellung gegenüber den Oster= 
reichern, die den Feind auf den Anhöhen binter dem Rußbach 
erwarteten. Zu Bernadotte's höchstem Verdrusse war sein 
ohnehin schwaches Corps durch Abgabe der Dirvision Dupas 
an Oudinot, Zurücklassung zweier Bataillone auf der Lobau 
und Detachierung des leichten Reiterregiments Prinz Johann 
auf den äußersten Flügel zu Davout noch weiter reduciert 
worden. Gegen 4 Uhr erhielt die sächsische Brigade Steindel 
Befehl, das Dorf Naschdorf wegzunehmen, was, da der Feind 
sast keine Gegenwehr leistete, von dem Bataillon Anton mit 
leichter Mühe geschah, während die Brigade Gutschmid sich 
mit der österreichischen Kavalerie in Einzelgefechten versuchte, 
die jedoch Bernadotte als zwecklos alsbald untersagte. Erst 
gegen 5 Uhr befahl er dem Generalmajor v. Gutschmid die 
Ebene von der feindlichen Reiterei zu säubern. Ungesäumt 
warf sich dieser auf den an Zahl überlegenen Gegner, ein 
plötzlich in der rechten Flanke auftauchendes Infanteriebataillon 
wurde von der 1. Husarenschwadron auseinandergesprengt, die 
österreichische Kavalerie an Aderklaa vorüber bis gegen Wagram 
in die Flucht gejagt, worauf die Sachsen in und bei Aderklaa 
Stellung nahmen, zur Rechten neben sich die Italiener, links 
Massena, hinter sich die Baiern. 
Obgleich sich der Tag bereits neigte, brannte Bernadotte 
vor Ungeduld, noch vor Einbruch der Nacht durch eine größere 
Unternehmung diesen ersten glücklichen Erfolg zu krönen und 
die ihm widerfahrenen Zurücksetzungen und Kränkungen zu be- 
schimen. Er meldete dem Kaiser seinen Entschluß, Wagram 
unverzüglich zu nehmen. Die Aussicht noch diesen Abend durch 
einen gewaltigen Stoß auf diesen Ort das Centrum der 
feindlichen Stellung zu durchbrechen und das dadurch in zwei 
Hälften zerrissene ssterreichische Heer zum Rückzug zu zwingen 
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