Schlacht bei Wagram. 6
furchtbaren Gewitters im österreichischen Kugelregen auszuhalten,
der manches Opfer forderte. Am Morgen des btien standen
die Corps von Oudinot, Marmont und Davout auf dem
linken Donauufer; ihnen folgten in ununterbrochenem Strome
die Armee von ZItalien, Bernadotte, Marmont, jeder Heeres-
theil in die ihm angewiesene Stellung gegenüber den Oster=
reichern, die den Feind auf den Anhöhen binter dem Rußbach
erwarteten. Zu Bernadotte's höchstem Verdrusse war sein
ohnehin schwaches Corps durch Abgabe der Dirvision Dupas
an Oudinot, Zurücklassung zweier Bataillone auf der Lobau
und Detachierung des leichten Reiterregiments Prinz Johann
auf den äußersten Flügel zu Davout noch weiter reduciert
worden. Gegen 4 Uhr erhielt die sächsische Brigade Steindel
Befehl, das Dorf Naschdorf wegzunehmen, was, da der Feind
sast keine Gegenwehr leistete, von dem Bataillon Anton mit
leichter Mühe geschah, während die Brigade Gutschmid sich
mit der österreichischen Kavalerie in Einzelgefechten versuchte,
die jedoch Bernadotte als zwecklos alsbald untersagte. Erst
gegen 5 Uhr befahl er dem Generalmajor v. Gutschmid die
Ebene von der feindlichen Reiterei zu säubern. Ungesäumt
warf sich dieser auf den an Zahl überlegenen Gegner, ein
plötzlich in der rechten Flanke auftauchendes Infanteriebataillon
wurde von der 1. Husarenschwadron auseinandergesprengt, die
österreichische Kavalerie an Aderklaa vorüber bis gegen Wagram
in die Flucht gejagt, worauf die Sachsen in und bei Aderklaa
Stellung nahmen, zur Rechten neben sich die Italiener, links
Massena, hinter sich die Baiern.
Obgleich sich der Tag bereits neigte, brannte Bernadotte
vor Ungeduld, noch vor Einbruch der Nacht durch eine größere
Unternehmung diesen ersten glücklichen Erfolg zu krönen und
die ihm widerfahrenen Zurücksetzungen und Kränkungen zu be-
schimen. Er meldete dem Kaiser seinen Entschluß, Wagram
unverzüglich zu nehmen. Die Aussicht noch diesen Abend durch
einen gewaltigen Stoß auf diesen Ort das Centrum der
feindlichen Stellung zu durchbrechen und das dadurch in zwei
Hälften zerrissene ssterreichische Heer zum Rückzug zu zwingen
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