Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Dritter Band: Neuere Geschichte Sachsens von 1806-1866. (3)

Krieg gegen Öseerreich 1809. 89 
daß fremde Truppen vor den französischen gepriesen würden, 
und so erstreckte sich die Ungnade des Führers auf das ganze 
sichsiiche Corps. 
An Bernadotte's Stelle übernahm Reynier den Oberbefehl 
über die Sachsen. Der Armee des Vicekönigs von Jaalien 
zugetheilt, wurden sie zur Verfolgung des sich nach Ungarn 
zurückziehenden Erzherzogs Johann verwendet, machten aber 
auf die Nachricht von dem Waffenstillstande an der March 
halt. Erst als die Osterreicher trotz desselben während der 
Verhandlung über die zu ziehende Demarcationslinie am 12. Juli 
bei Stampfen ihre Vorhut angriffen, wurde das Corps bis 
Preßburg vorgeschoben, wo es bis in den November stehen 
blieb. 
Während die Sachsen auf diese Weise an der Donau für 
die Aufrechthaltung der napoleonischen Weltherrschaft bluteten, 
sahen sich daheim Land und König im Fall eines feindlichen 
Angriffs auf den ganz unzureichenden Schutz einer geringfügigen 
zurückgebliebenen Abtheilung angewiesen. Zwar wurden mit 
Genehmigung des Kaisers die im Herzogthum Warschau stehen- 
den Truppen, etwa 3000 Mann unter Generalmajor v. Dy- 
berrn, die dem Könige während seines dortigen Aufenthalts 
zur Escorte gedient hatten, desgleichen das Regiment Zastrow- 
Kürassiere aus Danzig zur Vertheidigung des Landes heim- 
berufen, doch erlitt der Rückmarsch der ersteren einen unvor- 
hergesehenen Aufschub, indem sie den Fürsten Poniatowski 
1) „S. M. doit le succhs de ses armes aux troupes frangaises ct 
non à aucun étranger.“ Die Befehle sind abgedruckt bei Thiers, 
Hirtoire du consulat et de Tempire X (Paris 1851), p. 508 und 
Corresp. de Nap. XIX, 288. 307. — „Les Sarons lachèrent pied la 
weille de Wagmm, ils lachdrent pied le matin de Wagram, c'étaient 
les plus manvaises troupes de I’armée.“ Napoleon auf St. Helena in 
Montholon, Notes et mélanges I, 180. Auch Thiers (p. 448 und 
459) läßt den Sachsen keine Gerechtigkeit widerfahren. Die Vertheidigung 
derselben führt C. v. Gersdorff (Deuz lettres adressecn au lieatenant- 
Féneral Gérard et au marschal-de-Camp Baron Gourgaud au spiet 
TTrune remarque des Notes ct mélanges, 1823).
	        
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