464 Sachsen von 1815—1833.
des Meßrabatts von 20% , den Preußen als Schutzwehr gegen
den leipziger Meßhandel für Frankfurt forderte, erklärte
v. Zeschau jedes Zugeständniß für unmöglich. Abermals drohte
an diesem fast allein noch unausgeglichenen Punkte das Ganze
zu scheitern. Allein der überraschend schnelle Fortgang der
Verhandlungen zwischen Preußen und Baiern und der Abschluß
des Vertrags zwischen dem preußisch-hessischen und dem bairisch.
würtembergischen Vereine am 22. März 1833 zwangen Sachsen
auch seinerseits zum Schluß zu kommen. Zeschau willigte in
den Meßrabatt von 20 % für Frankfurt für die nächsten zwei
Jahre, wogegen Sachsen berechtigt sein sollte den nämlichen
Waaren in Leipzig einen Rabatt von 5% zu gewähren; würde es
jedoch vorziehen diesen nicht oder nach einem geringeren Satze
zu erheben, so solle auch der frankfurter so herabgesetzt werden,
daß zwischen beiden Plätzen ein Abstand von höchstens 15%
verbliebe; der für Leipzig eintretende Rabatt wurde auch für
Naumburg verwilligt. Falls sich nach Ablauf von vier Jahren
ergebe, daß der frankfurter Handel zu dem leipziger in ein
günstigeres Verhältniß getreten wäre, so solle eine weitere Er-
mäßigung des frankfurter Rabatts eintreten, dafür wurde
Leipzig, und zwar nicht bloß für die Zeit der Messen, die
Contierung zugestanden, wodurch es den Vortheil gewann, daß
die von da aus nach Rußland gehenden Waaren nicht mehr
einen höheren Zoll zu entrichten hatten als die von Frankfurt
abgehenden. Preußen erbielt ein Präcipuum von 300000 Thlr.,
zu welchem Sachsen nicht ganz 20000 Thlr. beitrug. Auf
diese Bedingungen erfolgte 30. März 1833 die Unterzeichnung
des Anschlußvertrags, der vom 1. Januar 1834 an den preußisch-
hessischen, den bairisch-würtembergischen und demnächst auch
(11. Mai) den auf Preußens Anregung von den thüringischen
Kleinstaaten gebildeten Verein mit dem Königreiche Sachsen zu
einem großen Zollverein verband. Dem Hauptvertrage mit den
Zusatzartikeln vom 31. März folgte am nämlichen Tage der Ver-
trag Sachsens mit beiden Zollvereinen wegen gleicher Besteue-
rung innerer Landeserzeugnisse.
So war endlich das mühselige Werk zu Stande gebracht.