Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Dritter Band: Neuere Geschichte Sachsens von 1806-1866. (3)

4½ Sochsen von 1828—1848. 
nach der Levante und China, da die Mark Silber, die noch zu 
Anfang des Jahrhunderts 13 Thlr. 2 bis 4 Gr. gegolten hatte, 
bis 13 Thlr. 14 und 18 Gr. stieg, das Fabrikat aber vom Staate 
zu 13 Thlr. 8 Gr. ausgegeben wurde, so daß bei der Aus- 
prägung von 50= bis 60000 Mark, welche die Bergwerke jährlich 
lieferten, 20-bis 25000 Thlr. verloren giengen. So verschwanden 
von dem ganzen Münzreichthum über 60 Millionen spurlos. 
aus dem inländischen Verkehr und nur ein Theil der kleineren 
Münzsorten blieb zurück. Bis zu welchem Grade die Ver- 
wirrung am Geldmarkte des Landes um sich gegriffen hatte, 
gieng am deutlichsten daraus hervor, daß diejenige Valuta, 
welche nach dem leipziger Courszettel als Regulator der übrigen 
dienen sollte, das Conventionsge.o, selbst zur Sorte geworden 
war und die Abgabenpflichtigen es zur Entrichtung der Steuern 
meist mit Einbuße, je nach dem schwankenden Course, einwechseln 
mußten. Umsonst suchte die Regierung durch Verhandlungen 
mit den Staaten des mitteldeutschen Handelsvereins nach einem 
Auswege aus der Verwirrung, das preußisch Courant nahm. 
immer mehr überhand; in der chemnitzer Gegend waren daneben. 
vorzugsweise Zwanzigkreuzer verbreitet. Regierung und Stände. 
neigten bei dem Landtage von 1830—1831 der Annahme des- 
21 Fl.-Fußes zu, doch stiegen der ersteren bald darauf Be- 
denken auf, ob dessen Einführung räthlich sei, bevor er nicht 
durch Übereinkunft mit den Nachbarstaaten zu einem Con- 
ventionsfuß erhoben worden sei. Bei der Normierung der. 
Zölle in preußisch Courant zufolge des Zollvereinsvertrags 
wurde dessen Cours zu 3## %% oder 9 Pf. vom Thaler be- 
stimmt; weil jedoch das preußisch Courant seit seiner wachsenden 
Verbreitung auch immer mehr in seinem inneren Werthe stieg, so 
wurde derselbe im Jahre 1836 auf 8 Pfennige gesetzt. Da nun 
auch die Verhandlungen über das Münzwesen auf der münchener 
Zollconferenz von 1836 kein günstiges Resultat versprachen, so 
erklärten die Stände, daß ihnen die Annahme des 213l.= 
Fußes unabweisbar erscheine. Mittlerweile hatten jedoch die 
Staaten des Zollvereins und die des 14 Thlr.-Fußes eine 
Münzgconferenz verabredet, die im Sommer 1838, zu Dresden
	        
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