1127
1137
1148
118 Das Vogtland.
Grafen-, Ministerialen-, Vogt-, Burggrafen-Namen die ein-
zelnen Stücke verwalten. Ein sogenannter Graf Bruno, Ver-
wandter des thüringischen Hauses der Ludwige, schenkt fast den
dritten Theil des Gaues Plisni, des einzigen, der von der Zer-
trümmerung des merseburger Sprengels her bei Zeiz geblieben
war, dem von ihm 1127 gestifteten Kloster Schmölln, der
Porta coeli, die nachher (1137) in die Nähe Naumburgs ver-
setzt wurde und zu Schmölln nur eine Capelle ließ, welche
später ein sehr berühmter Wallfahrtsort geworden. So besaßen
auch die Grafen von Stade ein großes Eigenthum um Groitzsch
und an der Schnauder, welches nachher Wiprechts und endlich
wettinisches Besitzthum wurde, wie 1143 auch die Herrschaft
Rochlitz. Die eigentlichen Vögte, die dem Vogtland ihren Na-
men gaben, erscheinen urkundlich um dieselbe Zeit, z. B. 1143
Heinrich von Weida, wie vermuthet wird, aus dem Hause
Gleisberg, dessen drei Enkel die Stifter der Linien Weida,
Plauen und Gera wurden. Altenburg, einstmals eine slavische
Anlage, wovon selbst heute manche Spuren bei den Einwohnern
noch nicht verwischt sind, war häufig Aufenthaltsort der Kaiser
und bildete sich als Sitz eines Burggrafen, sowie des Pleiß-
nischen Landgerichts, schnell zu einer bedeutenden Stadt. Mehre
Districte sieht man später in wettinischen Händen; mit einem
andern Theile wurden Klöster, wie Schmölln, Bosau, Pegau
u. a. m. dotirt; ein dritter Theil blieb kaiserlich oder Reichs-
gut, um endlich auch den glücklichen Wettinern zu Theil zu
werden; von den Städten erscheint Zwickau als die wichtigste;
frühzeitig erscheinen proconsules und consules, und (1030))
werden den Bürgern große Freiheiten ertheilt. Der große
Heer= und Handels-Weg aus Sachsen nach Böhmen geht
hindurch.
Von ebenso kurzem Bestande war die sogenannte nordthü-
ringische Mark, die von Mersebung, ihrem anfänglichen Sitze,
auch wohl die merseburger genannt werden könnte. Die älteren
Bestandtheile diesseit der Elbe, der Hessengan, das Friesenfeld,
dann auch der große einst zur Nordmark gehörige Schwaben--