1680
1681
1691
1694
252 Kurfürst Johann Georgs II. Tod.
Am 22. August" 1. September 1680 starb Johann Georg II.
auf dem Friedensteine zu Freiberg, wohin er sich vor der Pest
— der letzten großen, welche Sachsen heimsuchte — begeben
hatte. Seine Gemahlin Magdalene Sibylle von Brandenburg-
Baireuth überlebte ihn sieben Jahre und von ihr zwei Kinder,
eine Tochter, Erdmuthe Sophie, an Markgraf Christian Ernst
von Brandenburg-Culmbach vermählt, und sein Nachfolger
Johann Georg III., geboren am 20. Juni 1647, den der
Vater und der Oberhofprediger Weller 1663 selbst nach Kopen-
hagen brachten um ihn mit König Friedrichs III. Tochter
Anna Sophia zu verloben 1).
Von seinen Brüdern stand dem Kurfürsten der jüngste,
der wirthschaftliche Moritzvon Naumburg-Zeiz, am näch-
sten, dem er daher häufig wichtige Angelegenheiten anvertraute.
Moritz nahm seine Residenz in Zeiz, wo er die Moritzburg
erbaute, und starb 1681. Nachdem ihm das Domstift Naum-
burg bereits 1658 die Postulation für alle seine männlichen
Nachkommen nach der Erstgeburt versprochen hatte, wurden
die Verhältnisse desselben zu ihm und seinen Nachfolgern durch
die beständige Kapitulation von 1678 geregelt. Ihn überlebte
bis 1691 der dritte Bruder, Herzog Christian, Stifter der
merseburger Linie, der wegen der Übergabe der Nieder-
lausitz 1657 mit dem Kurfürsten einen besonderen Receß schloß
und mit dem Hochstift Merseburg 1659 ebenfalls eine neue
beständige Kapitulation errichtete. Ihm folgte sein Sohn
Christian II. bis 1694, dann unter Vormundschaft des Kur-
fürsten dessen minderjähriger Sohn Christian Moritz, der aber
drei Wochen nach dem Vater starb, so daß nun Friedrich
Angust 1. für den Bruder und Nachfolger desselben Moritz
Wilhelm (1694—1731) die Vormundschaft zu führen hatte.
Mihhelligkeiten mancherlei Art bereitete dem Kurfürsten der
älteste seiner Brüder, August, der Administrator von Magde-
burg und Stifter der weißenfelser Linie, durch seine Nach-
forderungen. Olgleich zu Halle residirend legte er, eingedenk,
1) Das Diarium dieser Neise auf der dreddner Bibliothek.