Schlacht bei Freiberg. 499
England und Frankreich zunahmen, desto lebhafter wünschte
Friedrich auch seinerseits durch die Wegnahme von Dresden
die Hartnäckigreit seiner Gegner zu brechen und sich den Frie-
den zu erobern. Aber dazu reichten weder die Streitmittel des
Prinzen Heinrich aus, der im Angesicht eines weit übexlegenen
Feindes seine Truppen auf einer dünnen, sieben Meilen langen
Vinie pon Frauenstein bis zur Elbe zwischen Dresden und
Meißen, auszudehnen. gensthigt war, noch konnte der Lönig
selbst. in Schlesien abkommen. Zwar suchte er die Operatioyen
des Prinzen. durch eine Demonstration des Generalleutnants
v. Wied gegen die Elbe bei Weißig zu erleichtern, aber Daun
kam derselben zuvor, indem er den Prinzen Albert von Sachsen
auf dem geraderen Wege über Zittau durch die Lausitz vorschickte,
so daß Wied erst am 1. November bei Schlettau den Prinzen er-
reichte. Von Haddik, Serbelloni's Nachfolger, anzegriffen, war
dieser durch eine Reihe von Gefechten am 14. und 15. October
genöthigt worden mit einem Verlust von 3500 Mann und 8
Kanonen seine Stellung zu räumen und. selbst Freiberg auf-
zugeben. Aber schon am 29sien bemächtigte er sich. durch den
ruhmreichen Sieg bei Freiberg über die Ssterreicher und das
Reichsheer des ganzen Erzgebirges aufs neue und #nur seine
Schwäche hinderte ihn noch weitexe Erfolge zu. erringen 1).
Diese frohe Botscheft erreichte den König auf dem Zuge nach
Sachsen; seine Avantgarde unter Major Prittwitz nahm 7. Nos
vember bei Landsberg den Feinden 4 Kanonen und 600 Man n
ab; es war das letzte Gefecht des Kriegs auf sächsischem Boden,
Da er die Osterreicher nicht ganz aus Sachsen hinauszuwerfen
vermochte, schloß er 24. November mit ihnen auf die Winter-
monate für Sachsen und Schlesien einen. Waffenstillstand zu ru-
higer Haltung der Winterquartiere, der freilich dem Lande
keine Erleichterung brachte, indem die Preußen in Voraussicht,
des baldigen Friedens es noch nach, Möglichkcit auszupressen
suchten. Friedrich selbst nahm seinen Aufenthalt anfangs zu
Meißen, dann wieder in Leipzig , wo sich ein glänzendes Hof-
1) v. Schöning III, 472 ff. v. Kuniaczo IV, 202 ff.
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