Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Zweiter Band: Von der Mitte des sechzehnten bis zu Anfang des neunzehnten Jahrhunderts. (2)

iv Vorwort. 
treffende Fragen entweder ein ganz neues oder doch ein helleres 
Licht verbreiten, die aber erst möglich geworden sind, seitdem 
die sächsische Staatsregierung in richtiger Erkenntniß, daß die 
Gegenwart nicht für die Vergangenheit verantwortlich ist, die 
Beurtheilung jener aber durch nichts so sehr gewinnt als durch den 
Vergleich mit dieser, mit einer nicht genug zu rühmenden Libe- 
ralität das königliche Staatsarchiv zu Dresden, diese Hauptfund- 
grube für die sächsische Geschichte, der wissenschaftlichen Forschung 
erschlossen hat 1) und die Benutzung der darin enthaltenen fast 
unerschöpflichen Schätze jeder Suchenden durch den ausgezeich- 
neten Vorstand und die Beamten dieses Instituts auf das 
zuvorkommendste erleichtert wird. Der Verfasser verhehlt sich 
keineswegs, wie viele Aufklärungen noch die sächsische Ge- 
schichte aus der nämlichen Quelle zu erwarten hat, und gern 
würde er daher mit der Veröffentlichung dieses Bandes noch 
länger Anstand genommen haben; da es aber anderseits doch 
1) Es sei gestattet, hier das Urtheil eines Ausländers anzuführen, 
das jeden Sachsen mit Genugthuung erfüllen muß. Taillandier, 
Mauries de Saxb, p. 70 äußert sich: „En voyant un personnage officiel 
(Dr. v. Weber) publier de telles misères (in seinem Buche über den 
Grafen Moritz von Sachsen), sans Crainte de blesser le souverain dont 
les ancstres sont ici en cause, on ne peut s'empêècher de remarquer, 
Combien la #nordlité publique s'est élevée, car ce M’est point sans 
doute par indifférence qdue cette publication a été autorisée, c'est par 
un sentiment très-digne de la responsabilité personnelle et un respect 
seruphleuxz de la vérité historigue. L’auguste maison de Saze sait 
bien, que le jugement des choses présentes, en ce qui la concerne, 
ne dépend pas du jugement des choses passécs.“
	        
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