Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Zweiter Band: Von der Mitte des sechzehnten bis zu Anfang des neunzehnten Jahrhunderts. (2)

Jagd. Forstwirthschaft. Holzflöße. Bergbau. 77 
beweist die Errichtung von Hänsern zur Aufbewahrung des 
nöthigen Jagdzeuges in den einzelnen Kreisen, um dadurch 
die Jagddienste zu erleichtern, anderer zur Unterbringung der 
Masse von Jagdhunden, die sonst Klöstern, Gemeinden oder 
Einzelnen zur Unterhaltuug zugewiesen waren. Auf Wild- 
diebstahl, den die Nähe der böhmischen Grenze sehr begünstigte, 
setzte die Jagdordnung von 1584 1) den Galgen, dagegen 
wurden für das Einfangen von Wölfen und Bären Prämien 
gegeben:). Eine wirkliche Wohlthat dagegen erwies er seinem 
Lande dadurch, daß er seine Wälder einer geordneten Forst- 
wirthschaft unterwarf. Nicht nur sorgte er für Erhaltung des 
nöthigen Bestandes, indem er, ohne den Holzberechtigten ihren 
Antheil zu verkümmern, der Holzvergeudung Einhalt that, und 
selbst Bauholz nur gegen gesetzte junge Stämme hingab, aus- 
gehauene Waldplätze neu besamen, seine Wälder vermessen und 
im Aufriß zeichnen ließ, die Forstbedienten strengerer Aufsicht 
unterstellte, auch die Verwendung des Torfes empfahl, sondern 
durch ihn zuerst wurde Holz ein wichtiger Handelsartikel, dessen 
Transport aus dem waldreichen Gebirge nach dem holzbedürf- 
ligen Niederland er durch Anlegung mehrerer Holzflüßen auf dem 
Schwarzwasser, der Sehma, dem schneeberger Muldengraben, 
dem voigtländischen Floßgraben u. a. erleichterte; er selbst 
schloß 1582 mit dem Rathe zu Halle einen Vertrag auf jähr- 
liche Lieferung von 8000 Klaftern 3). 
Ein Hauptaugenmerk des Kurfürsten war hierbei auf die 
Bergwerke gerichtet, um einerseits mittelst dieser Anstalten auch 
ihnen billigeres Brennmaterial zuzuführen, anderseits den bei 
denselben getriebenen waldverwüstenden Methoden, welche durch 
Steigerung der Holzpreise dem gesammten Berg= und Hütten- 
wesen gefahrbringend zu werden drohten, Einhalt zu thun. 
Entsprechend der Sorgfalt, die er überhaupt dem Bergbau 
widmete, nahm er vor allem auf Erweiterung des Bergregals 
Bedacht, verordnete, um dadurch den Adeligen die auf ihren 
I) Cod. Aug. II, 326. 
2) Falle a. a. O., S. 145. 
3) Ebendas., S. 200.
	        
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