Full text: Das öffentliche Recht der Gegenwart. Band XXVII. Das Staatsrecht der Freien Hansestädte Bremen und Lübeck. (27)

166 Die Verwaltung. 8 63 
  
dung von Doppelbesteuerung durch direkte Kommunalsteuern in verschiedenen deut- 
schen Staaten ferner Brem. G. v. 1. Sept. 1910 (S. 193). 
In Bremen wird das Steuerwesen geleitet von der „Steuerdeputation“ 
(5 Senatoren und 14 Bürgerschaftsmitglieder); die Veranlagung und Erhebung von 
Steuern geschieht durch das General-Steueramt und die Steuerämter in den Hafen- 
städten. In Lübeck verwaltet die „Steuerbehörde“ (4 Senatoren, 1 Senatssekretär, 
10 bürgerliche Deputierte) das Steuerwesen. Ueber die Zulässigkeit des Rechtsweges 
in Steuersachen oben S. 141, 143. 
II. Die wichtigsten Steuern in beiden Staaten sind: 
A. In Bremen nach dem Budget als direkte Steuern: lI. die pro- 
gressive Einkommensteuer — G. v. 23. Febr. 1910 (S. 29) —, die jährlich dem Bedarf ent- 
sprechend nach bestimmten Einheiten ausgeschrieben wird und so den wichtigsten 
Regulator des Staatshaushaltes bildet (Ertrag 1912 = 13,4 Mill. Mk.); 2. die Grund- 
und Gebäudesteuer: Grundsteuer-G. v. 11. Okt. 1878 (S. 161) und G. die Grund-, 
Gebäude= und Erleuchtungssteuer betr. v. 18. Juli 1899 (S. 411); Ertrag 1912 — 
2,6 Mill. Mk.; 3. die Firmen= und Gewerbesteuer: G. v. 28. Nov. 1913 (S. 339); 
Anschlag 1914 = 1,1 Mill. Mk 2); 4. eine Wirtschaftsabgabe: G. v. 31. Jan. 1871 
(S. 13); Ertrag 1912 = 101 000 Mk.; ferner als in direkte Steuern: 5. die Schiff- 
fahrtsabgabe zur Aufbringung der Kosten der Weserkorrektion (unten S. 169): 
jetzt G. v. 5. Dez. 1910 (S. 241); Ertrag 1912 = 1,6 Mill. Mk.; 6. die Abgabe von 
Grundstücksveräußerungen und Versteigerungen: G. v. 7. Juni 1904 (S. 185); Er- 
trag 1912 = 1,3 Mill. Mk.; 7. die Erbschafts= und Schenkungsabgabe, als Zuschlag 
und Ergänzung der Reichssteuer: G. v. 26. März 1912 (S. 34); Ertrag 1912 = 1,1 Mill. 
Mk; 8. Stempelabgaben: G. v. 25. Dez. 1896 (S. 171); Ertrag 1912 = 600 000 Mk.; 
9. einige staatliche Luxussteuern (auf Maskenbälle, Nachtigallen) nach dem G. v. 
22. März 1896 (S. 51). 
Ferner mit dem Charakter stadt bremischer Steuern außer einem Zu- 
schlag zur Einkommensteuer von ½ Einheit (Eink.-Steuerg. § 4) und einem Zuschlag zur 
Grund= und Gebäudesteuer (G. v. 15. Mai 1901, S. 67): 1. die Armensteuer: G. v. 
5. Febr. 1902 (S. 25; oben S. 159); 2. die Erleuchtungssteuer: G. v. 18. Juli 1899 
(S. 411); Ertrag 1912 = 1,4 Mill. Mk.; 3. die Wassersteuer: G. betr. das Wasserwerk 
v. 18. Juli 1911 § 3 f. (S. 139); Ertrag 1912 = 300 000 Mk.; 4. die Kanalsteuer und 
Kanalabgabe: G. v. 8. Juni 1912 (S. 157); daneben Kanalbeiträge nach dem G. 
v. 3. Juli 1912 (S. 163); 5. die Biersteuer: G. v. 1. April 1910 (S. 63); auch 31. März 
1914; 6. eine Reihe stadtbremischer indirekter Abgaben nach dem G. v. 22. März 1896 
(S. 51; auf Pferde, Hunde, Lustfuhrwerke, Billards und Kegelbahnen). Ueber 
die Kommunalsteuern der bremischen Hafenstädte oben S. 112 und der Landge- 
meinden S. 116. 
9 1) Ueber die Entwicklung des Steuerwesens in Bremen: mein Brem. St.= und Verw.-R., 
235. 
2) Der in den Hafenstädten erhobene Ertrag der Firmen= und Gewerbesteuer fließt diesen zu; 
Näheres Ges. v. 31. März 1914 (S. 113), wonach auch diese Steuer den Charakter einer Gemeinde- 
steuer erhalten kann; ebenso wird ihnen der Ertrag der Wirtschaftsabgabe aus ihrem Bezirk über- 
wiesen (S. 108). — Ueber die Kaufmanns= und Börsensteuer oben S. 122.
	        
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