1. Kapitel. Begriff, Arten und Hilfsmittel. 225
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Hinblick auf die schweizerische Eisenbahnverstaatlichung, Bern 1898. OraF, Zur
Eisenbahnreform, Leopoldshöhe 1907. PauzR, Lehrbuch des Eisenbahntarifwesens.
Wien 1900. PrnEIinz, Essai sur une méthode de comptabilité des chemins de fer.
I. Teil, Paris 1911. Rax, Das Eisenbahntarifwesen, Wien 1895. Derselbe, Grund-
züge des Eisenbahntarifwesens, Wien 1900. Derselbe, Die Eisenbahntaristechnik,
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Im Handwörterbuch der Staatswissenschaften, 3. Aufl., Bd. III ena 1909),
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Im Wörtorbuch der Volkswirtschaft, 3. Aufl., Bd. II (Jena 1911), Aufsatz:
Staffeltarife von vaN DER BORGHT.
1. Kapitel. Begriff, Arten und Hilfsmittel.
§ 1. Beorider Eisenbanen. Dem Wortsinne nach ist eine
Eisenbahn nichts als eine Fahrbahn aus Eisen- oder Stahlschienen. Wie
diese Fahrbahn ausgestaltet ist, ob mit einer oder mehreren Schienen,
ob als breite Fläche oder als schmales Seil, macht an sich keinen Unter-
schied. Auch die benutzte bewegende Kraft — tierische Kraft, Schwer-
kraft auf der schiefen Ebene, Dampfkraft, elektrische Kraft, Verbrennungs-
kraftmaschinen — und die Art, wie sie benutzt wird — z2. B. ob durch
Ubertragung von einer keststehenden Kraftstelle aus oder in Form von
Selbstfahrern mit eigener Krafterzeugung —, ist an sich für den weiteren
Begriff der Eisenbahnen gleichgültig. Für die Volkswirtschaft hat frei-
lich die Ubertragung der Dampfkraft auf den Schienenweg eine so grobe
Bedeutung gehabt, daß sich der engere Begriff der Eisenbahn erst seit
der Zeit entwickelt hat, als es gelungen war, die Dampfkralft dem Land-
verkehr auf festen Geleisen dienstbar zu machen. Man denkt deshalb
bei dem Worte Eisenbahn schlechtbin in der Regel an eine aus eisernen
oder stählernen Schienengeleisen hergestellte Fahrbahn, auf welcher die
Fahrzeuge durch die Dampfkraft fortbewegt werden. Die für die neu-
zeitliche Entwickelung so bedeutsamen Wirkungen der Eisenbahnen
knüpfen sich gerade an die Dampfeisenbahnen (Lokomotiveisenbahnen)
an. Späterhin hat wieder die tierische Kraft, die im Anfange des
. Jahrhunderts als einzige bewegende Kraft auf den Schienenwegen
erscheint, eine Zeit lang im Ortsschienenverkehr eine grobe Bedeutung
gehabt. Sie ist später fast ganz ersetzt worden durch die elektrische
Kraft, die sich neuerdings auch im Verkehr zwischen verschiedenen
Orten einzubürgern begonnen hat. Dazu sind in der jüngsten Zeit die
Verbrennungskraftmaschinen in den Dienst des Schienenverkehrs ge-
treten. Der allgemeine Sprachgebrauch hat auch bei diesen Teilen des
Schienenverkehrs die Bezeichnung Eisenbahnen beibehalten und ist da-
durch wieder dem ursprünglichen Wortsinne näher gekommen.
VAN DEXR onRdT, Verkehmwesen. 2. Aufl. 15