252 III. Abschnitt. Der Eisenbahnverkehr.
317 Triebwagen, darunter 253 elektrische, 41 Dampf- und andere
Triebwagen, dagegen 1904: 54 Triebwagen, darunter 30 elektrische,
21 Dampf- und andere Triebwagen. Die elektrischen Triebwagen sind
also durchaus in den Vordergrund getreten. Außerdem wurden 1910:
24 und 1904: 18 elektrische Wagen zum Versuchsbetriebe verwendet.
Ihre Zabhl bleibt aber weit hinter derjsenigen der Lokomotiven zurück,
deren es auf den deutschen vollspurigen Bahnen 1910 im ganzen 27 155
gab, gegen 19 069 im Jahre 1900, 14 188 im Jahre 1890, 10 869 im
Jahre 1880. Die Lokomotiven dieser Bahnen haben sich nicht nur
nach den Grundzahlen gesteigert, sondern sind auch im Vergleich zur
Betriebslänge beträchtlich und ständig gewachsen. Auf 100 km Betriebs-
länge kamen 1890; 32, 1890: 31, 1900; 38, 1910: 46 Lokomotiven auf
den deutschen vollspurigen Bahnen. Von den deutschen Staatsbahnver-
waltungen hatte 1910 die elsab-lothringische 56, die preubßische 52, die
Süchsische 50, die badische 18, die württembergische 40, die bayrische 30,
die oldenburgische 26, die mecklenburgische (Friedrich-Franz-Eisenbahn)
19 Lokomotiven auf 100 km Betriebslänge. Reicher als die deutschen
Bahnen sind im Verhältnis zur Betriebslänge ausgerüstet nach den Zahlen
für 1908 die belgischen Staatsbahnen mit 92, die britischen Bahnen mit
61 Lokomotiven für 100 km Betriebslänge, während die gleiche Zahl für die
Schweizer Bahnen 39 betrug, für die ungarischen Staatsbahnen 36, für
die Niederländische Staatsbahnbetriebsgesellschaft 35, für die russischen
(1907) und die französischen Hauptbahnen je 30, für die österreichischen
Staatsbahnen 29. für die dänischen Staatsbahnen 28, für die norwegischen
Bahnen 21, für die schwedischen Staatsbahnen 19, für die Bahnen der
Vereinigten Staaten von Amerika 15. Auch diese Staaten haben im
Verhältnis zur Betriebslänge ihren Lokomotivbestand gesteigert. wenn
auch in sehr ungleichem Mabe.
Die Klein- und Strabenbahnen zeigen natürlich ein ganz anderes
Bild. So waren 1910 in Deutschland auf nebenbahnähnlichen Klein-
bahnen 1278 Dampflokomotiven vorhanden, während sich im Betriebe
289 Bahnen mit 9542,09 km befanden. Das ergibt auf 100 km 13,4
Dampflokomotiven. Außerdem batten diese Bahnen 9 Dampftriebwagen,
14 elektrische Lokomotiven, 444 elektrische Triebwagen. Auf den 1910
im Betriche befindlichen 262 deutschen Strabenbahnen (4409,04 km)
waren nur 73 Dampflokomotiven, 67 elektrische Lokomotiven, dagegen
11332 elektrische Triebwagen, d. h. 257 auf 100 km, vorhanden.
Die Personenwagen der Eisenbahnen waren anfangs den Post-
kutschen nachgebildet, klein und sehr einfach ausgestattet. Das bhat
Sich seitdem sehr geändert. Die Wagen der einzelnen Klassen — in einem
Teile Deutschlands vier, in den meisten Ländern drei Klassen — sind
gegeneinander in der Ausstattung und Bequemlichkeit abgestuft. aber
durchweg in jeder Beziehung den älteren Eisenbahnwagen überlegen.