276 III. Abschnitt. Der Eisenbahnverkehr.
Das Reisebedürfnis, nach den Gesamtzahlen überaus stark gestiegen.
hat sich biernach vorzugsweise in der III. und IV. Klasse Befriedigung
verschafft. Das wäre nicht möglich, wenn nicht auch die breiten Volks-
schichten an dem gesteigerten Reiseverkehr in wachsendem Mabße be-
teiligt wären.
Da die Verhältnisse der übrigen Länder nicht eingehend dargestellt
werden können, so sei zum Vergleiche der Verhältnisse nur noch ein-
gegangen auf die Verkehrsdichte in den Hauptländern, gemessen nach
dem Vorgange des Statistischen Jahrbuchs für das Deutsche Reich an
der Zahl der Tonnen- und Personenkilometer auf 1 km Betriebslänge.
In Deutschland selbst zeigen sich dabei bemerkenswerte Unterschiede.
Im Güterverkehr folgten sich hier die einzelnen Bahngruppen folgender-
maben.
Auf 1 km Betriebslänge wurden auf den vollspurigen Bahnen
geleistet:
1908 1893
1000 tkm
auf den Reichsbahnen 1170,4 802,2
. preuthisch-hess. Staatsbahnen 946,2 663,8
„ „ badischen #“ 842,0 461,.9
„ „Saächsischen 638,0 545.7
„ „ baxgerischen " 519,1 376,3
„Wütrttemberg. 463,8 325,6
„ „ Privatbahnen 265, S 293,8
Die Reichsbahnen und die preußisch-hessischen Staatsbahnen stehen
also schon seit langer Zeit mit der Güterverkehrsleistung obenan. Sie
werden auch von den meisten ausländischen Staaten nicht erreicht. Die
Vereinigten Staaten von Amerika gehen freilich über die preußische Zab
bDinaus. ·
Auf 1 km Betriebslänge wurden geleistet
1908 1895
1000 tkm
in den Ver. Staaten von Amerika 974,7 479,5
„ Ruhbßland, Staatsbahnen 856,3 640,4
„ Deutschland (Reichsdurchschnitt) 794,7 560,4
sterreich, Staatsbahnen 778,S 380,9
„ Ungarn, Staatsbahnen 575,5 394,0
Frankreich, Hauptbahnen 521,2 355,8
„den Niederlanden, Staatsbahnen 397,3 307,2
„ Schweden, Staatsbahnen 286,0 137,2
„ der Schweiz, Gesamtnetz 252,8 179,9
„ Dänemark, Staatsbahnen 215,5 99,8
„ Norwegen, Gesamtnetz 97,7 69,8