2. Kapitel. Entwickelungsgang. 361
Elbschiffe, Oderschiffe usw., bei den Seeschifften: Ostseeschiffe, Nordsee-
schiffe, Ozeanschiffe usw.
Bei den Seeschiffen wird auch wohl dasjenige Gebiet, nach welchem
die Schiffe gewöhnlich den Verkehr vermitteln, als Ausgangspunkt der
„ Cnterscheidung genommen, z. B. Ostindienfahrer, Schiffe in europäischer
Fahrt usw.
Die Gesamtheit der dem Handelsverkehr dienenden Schiffe wird
als Handels- oder Kauffahrteiflotte den Kriegsschiffen gegenübergestellt,
die hier nicht in Betracht zu ziehen sind. Bei den auf der See sich
bewegenden Handelsschiffen sind nach der Zahl der Masten und der
Bauart zahlreiche Sonderbezeichnungen üblich, die hier übergangen
wWerden können.
Schon die angegebenen, keineswegs erschöpfenden Unterscheidungen
zeigen, in wie mannigfaltigen Formen sich der Wasserverkehr bewegt.
Er steht bierin allen anderen Verkehrsgruppen voran, und auch die
Straßen und Landstraben, die schon eine große Vielseitigkeit gestatten,
bleiben noch erheblich hinter den Wasserstraßben in dieser Bezichung
zurück.
Das Beförderungswesen auf den Wasserstraßen wird — wie aus
dem vorhergehenden ersichtlich ist — als „Schiffahrt" zusammengefatt,
die ihrerseils in ähnlicher Weise wie die Fahrzeuge selbst nach den
verschiedensten Gesichtspunkten eingeteilt werden kann, z. B. See-
schiffahrt, Binnenschiffahrt, Fluß- und Kanalschiffahrt; Dampf-, Segel-,
Kraftschiffahrt; Personen-, Güterschiffahrt usw.
2. Kapitel. Entwickelungsgang.
5 1. Die Farban und ulre Benztzung. Wann die Wasserstraben
zuerst von den Menschen in Benutzung genommen wurden, ist nicht fest-
zustellen. Auch ist sichere Kunde über die Reihenfolge, in der die ein-
zelnen Arten der Wasserstraben in den Verkehrsdienst eintraten, nicht
auf bewahrt. Vermutlich sind die Flüsse eher herangezogen worden, als
die Meere, wenn auch für den Großbverkehr zwischen den Völkern die
Meeresstraben bedeutsamer waren und deshalb als Verkehrswege in der
Geschichte weiter zurück verfolgt werden können. Denn die Flüsse
boten weniger Gefahren und stellten in der Strömung auch zugleich
eine kreilich nur in einer Richtung verwendbare Triebkraft zur Ver-
fügung. Ob die Verwertung der Flüsse zu Verkehrszwecken als Er-
gebnis des Nachdenkens der Menschen oder irgend eines Zufalls an-
zuseben ist, vermag wiederum niemand zu sagen. Das eine aber darf
als zweifellos angeschen werden, daß die Flüsse schon sehr früh als
einer der bedeutsamsten Verkehrswege erkannt worden sind.
Sie waren ja der einzige Weg, der in früheren Zeiten im Binnen-
lande eine Beförderung Schwerer Güter und gröberer Massen ermög-