Full text: Volkswirtschaftslehre VII. Band: Das Verkehrswesen. (7)

426 IV. Abschnitt. Der Wasserverkehr. 
der der britischen, hat aber mit wenigen Ausnahmen stark zugenommen. 
Der Anteil der eigenen Landesflagge ist in verschiedenen Ländern recht 
gering und hat mehrfach nachgelassen, u. a. auch in Norwegen, Belgien, 
Frankreich, Spanien, während andere Länder den Anteil der eigenen 
Flagge seit Mitte der 90 er Jabre gesteigert haben, z. B. Ruhland, 
Schweden, Osterreich, Ungarn, in auffallend schneller Weise Japan. 
Der überwiegende Teil des Auslandsverkehrs entfällt auf die eigene 
Flagge in Norwegen, Dänemark, Großbritannien, Österreich, Ungarn, 
Kanada, Austral. Bund, wobei die Schiffe der britischen Pflanzstaaten 
mit den britischen als Landesflagge der Pflanzstaaten gerechnet sind. 
Nahezu die Hälfte des Auslandsverkehrs entfällt jetzt nach dieser Uber- 
Sicht auf die Landesflagge in Schweden (49,6 v. H.) und Japan (48,5 v. H.). 
Diesen Ländern schliehßt sich Deutschland an. Im deutschen Auslands- 
Seeverkehr einschlieblich des Verkehrs der Hochseefischereifahrzeuge 
kamen 1909 nach dem Raumgehalte 49,1 v. H. auf deutsche, 25,7 v. H. 
auf britische, 7,9 v. H. auf dänische, 6,3 v. H. auf schwedische, 5,1 v. H. auf 
norwegische, 2 v. H. auf niederländische Schiffe. Im aubereuropäischen 
Verkehr Deutschlands kommen auf die deutsche Flagge 1909 sogar 
76,3 v. H. des Raumgehalts und nur 18,9 v. H. auf die britische, 
1, v. H. auf die niederländische, 1,1 v. H. auf die französische Flagge. 
Deutschland hat sich also in bezug auf seinen großen Seeverkehr im 
wesentlichen auf eigene Fühe gestellt. 
Die Aufnahme- und Ausgangspunkte des Auslandsverkehrs zur See 
sind die großben Seehäfen, die zum Teil natürlich noch einen grobßen 
Sonstigen Verkehr zu bewältigen haben. In London z. B. spielt der 
englische Küstenverkehr eine so bedeutende Rolle, daß es mit seinem 
Gesamtverkehr allen Häfen der Welt voraus ist, während es im Aus- 
landsverkehr an die dritte Stelle rücktt Legt man nur den Auslands- 
verkehr zugrunde, so sind die eigentlichen Sammelpunkte des Welt- 
verkehrs zur See (in Mill. Nettoregistertonnen der angekommenen 
Schiffe): 
1909 1900 1909 1900 
Neuyork 12,53 8,68 Liverpool 7,75 6,00 
Antwerpen 11,91 6,70 Lissabon 6,88 3,45 
London 11,61 9.58 Singapore 6.76 4, 65 
Hamburg 11,12 7,32 Colombo 6,53 3,83 
Hongkong 996 7,02 Funchal 6.23 3,40 
Rotterdam 9,21 5, 96 Cardiff 5.77 5,13 
Las Palmas 7.86 3,76 Newcastle 5,70 3,90 
Marseille 7.77 4,90 Buenos Aires 5,39 2.79 
Es ist bemerkenswert, das britische Häfen hierbei mehr beteiligt 
sind als die anderer Länder, ein neues Zeichen für die überaus günstige 
Lage der britischen Küste zu den großen Weltverkehrswegen. Kon-
	        
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