Full text: Volkswirtschaftslehre VII. Band: Das Verkehrswesen. (7)

2. Kapitel. Die Entwickelung des Luftverkehrs. 513 
  
  
  
  
  
  
  
Mit l Mit 
Land it halbstarrem unstarrem Zusammen 
TLTrasgkörper Tragkörper Tragkörper 
Schiffe Schiffe Schiffe Schiffe 
Deutschland 4 4 14 22 
Frankreich # — 4 15 19 
Italien — 6 2 8 
Eugland 1 2 3 6 
Rußland « — 2 3 5 
öOsterreich T — 2 2 4 
Belgien — 1 2 3 
Spanien — 2 — 2 
Niederlande — — 1 1 
Schweiz — 1 — 1 
Vereinigte Staaten — l — 1 
Summe 5 25 4 # 72 
Die Mehrzahl der vorhandenen Luftschiffe dient Zwecken der 
Heeresverwaltung, und alle können gegebenenfalls diesen Zwecken ver- 
fügbar gemacht werden. Die Bedürfnisse der Heeresverwaltung haben 
ohne Frage auf die ganze Entwickelung fördernd und bestimmend ein- 
gewirkt. Aber das so erreichte enthält zugleich die Grundlagen für die 
zunehmende Einbeziehung der Lenkluftschiffe in den allgemeinen Ver- 
kehrsdienst. Ein kleiner Teil der Fahrzeuge wird bereits zu Verkehrs- 
zwecken im weiteren Sinne verwendet, die allerdings nach Lage der 
Sache vornehmlich den engeren Kreisen von besonderer Zahlungsfäbig- 
keit angepaßt sind. 
Das Luftschiff „P. L. 4 hatte am 6. Oktober 1911 bereits 200, 
das Zeppelinluftschiff „Schwaben“ am 7. Oktober 1911 bereits 100 Fahr- 
ten mit Fahrgüsten gemacht. Die „Schwaben“ hatte in den 100 Fahrten 
12460 km in 224 Stunden zurückgelegt, also eine durchschnittliche 
Reisegeschwindigkeit von 55,6 km in der Stunde erzielt trotz vielfach 
ungünstiger Windverhältnisse. Auf den 100 Fahrten, die übrigens sämt- 
lich gut verliefen, sind einschlieblich der Bemannung 2055 Personen 
befördert worden. 
Wie sehr im übrigen die Teilnahme am und das Bedürfnis für den 
Luftverkehr gewachsen sind, zeigt die ungemein rasche Ausdehnung 
von nationalen und internationalen Vereinsbildungen, die sich mit Luft- 
schiffahrtsfragen befassen. 
Mit der Zunahme der Zahl und Verwendbarkeit der Luftschiffe 
haben sich auch die Vorkehrungen für die Herstellung geeigneter Gase 
zur Füllung der Tragkörper oder der in ihnen befindlichen Gasbehälter 
und die Bemühungen um Verbesserung der Grundlagen und Hilfsmittel 
der Schiffsführung in beachtenswerter Weise ausgestaltet. 
vaN pus Bondz, Verkehrswesen. 2. Aufl. 33
	        
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