Full text: Volkswirtschaftslehre VII. Band: Das Verkehrswesen. (7)

532 V. Abschnitt. Der Luftverkehr. 
für die Person liegen würde, wird der Personenluftverkehr nicht scheitern, 
zumal dic bisherigen Fortschritte in dieser Beziehung auf erhebliche Ver- 
minderung des Verbrauchs Hoffnung machen. Die Technik wird sich 
der hierin liegenden Aufgabe ohne Frage mit Eifer und Erfolg widmen. 
Auch die Frage der Sicherheit wird einem ausgedehnten Luftver- 
kehr nicht entgegenstchen. Die Flugzeuge baben zwar in dieser Be- 
ziehung die großben Lenkluftschiffe nicht erreicht, aber sie haben doch 
in wenigen Jahren das Maß ihrer Sicherheit, wenn man die erböbten 
Grundzahlen der Unglücksfälle an dem bedeutend gesteigerten Umfange 
der Flugbetätigung mißt, schon beträchtlich erhöhen können und sind 
dabei sicherlich nicht am Ende der Entwickelung angelangt. Die um- 
fassenden Erfahrungen, die fortwährend gesammelt werden, sind eine 
gute und eifrig benutzte Grundlage für die Bemühungen, die Sicherbeit 
der Flugzeuge zu erhöhen. Die Lenkluftschiffe baben jetzt schon einen 
verhältnismäßig hohen Grad von Sicherheit erreicht. Die Gefahr, daß 
der Tragkörper platzen könnte, gilt in Fachkreisen bei den beutigen 
Einrichtungen als 8so gut wie ausgeschlossen. Auch die Möglichkeit, 
daß der Gasinhalt des Tragkörpers von den Kraftmaschinen aus ent- 
zündet werden könnte, ist jetzt auf ein äußerst geringes Maß herunter- 
gebracht. Die Zuverlässigkeit der Kraftmaschinen, der Schrauben und 
ihrer Flügel, sowie aller sonstigen Teile des Fahrzeugs zu erhöhen, ist 
bereits in großem Maße gelungen und wird noch weiter gelingen. Be- 
schädigungen des Tragkörpers durch abfliegende Teile der Schrauben 
und dgl. während der Fahrt sind jetzt bei weitem weniger zu befürchten 
als vor einigen Jahren, und wenn sie eintreten, hilft die fallschirmartige 
Wirkung des Tragkörpers die Gefahr eines Absturzes wesentlich ver- 
mindern. Bei den Luftschiffen, deren Tragkörper eine größere Zabl 
von Schotten entbält, ist in solchen Fällen eine Absturzgefahr überhaupt 
nicht mehr vorhanden. Beim Landen sind Schwierigkeiten bei starker 
Luftbewegung nicht ganz zu vermeiden; die heutigen Einrichtungen und 
die Steigerung der Erfahrungen und Geschicklichkeit der Führer und 
Bedienungsmannschaften haben aber die Schwierigkeiten sehr vermin- 
dert, und eine wirkliche Gefahr beim Landen liegt nur noch dann vor, 
wenn starke Stürme das Ausweichen gegen Bäume und andere Hinder- 
nisse an der Landungsstelle unmöglich machen. Bei starken Stürmen 
haben auch die Seefahrzeuge mit ernsten Schwierigkeiten und Gefahren 
zu rechnen und sind ihnen nicht immer gewachsen. Bei mäbßig bewegter Luft 
bietet das Landen den Lenkluftschiffen, wie die zahlreichen Landungen in 
den letzten Jahren erweisen, keine besonderen Schwierigkeiten mehr. 
Nach allem sind die Luftfahrzeuge bereits auf einer Stuse der 
Leistungsfähigkeit angelangt, die ibre regelmäßige und umfangreiche 
Verwendung im Verkehrsdienste gestattet. Die Luftfahrzeuge werden 
natürlich nicht den Eisenbahn-, Schiffahrts- und sonstigen Verkehr ent-
	        
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