Full text: Preußisches Staatsrecht. Erster Band. (1)

g 25 Ehrenrechte des Königs. 153 
sogar bei der Erwerbung neuer Gebietsteile in den Jahren 1817, 
1850 und 1866 für diese die entsprechenden Titel in die königliche 
Titulatur eingefügt worden, obgleich Preußen zu dieser Zeit bereits 
den Charakter eines Einheitsstaates hatten). In der Regel wird je- 
doch der große Titel, in dem alle früheren Gebiete aufgezählt sind, 
nicht geführt, es gibt außer ihm noch einen abgekürzten, sogenannten 
mittleren Titel und den kleinen Titel, der nur „König von Preußen 
re. 2c.“ lautet. Dieser kleine Titel, in dem nur das „#2c. 2c./“ 
Uoch an die Idee des Gesamtstaates erinnert, wird mit verschwindenden 
Ausnahmen allein gebraucht. 
Dem königlichen Titel entspricht das königliche Wappen, welches 
sich deckt mit dem Staatswappen. Das große Wappen enthält in 
kleineren Feldern die Wappen aller den preußischen Staat bildenden 
Gebiete. Daneben besteht ein mittleres Wappen, welches nur die 
Wappenschilder der wichtigeren Länder umfaßt, und ein kleineres 
Wappen mit dem preußischen Adler. Dieses kleinere Wappen, in dem 
die Verschiedenheit der Gebiete gar nicht mehr zum Ausdrucke kommt, 
ist das allgemein gebräuchliche,). 
4) Vgl. die Verordnung vom 9. Januar 1817 — G.-S. 1817, 
S. 17 ff. —, das Patent vom 12. März 1850 — G.-S. 1850, S. 295 — 
und die Allerhöchsten Erlasse vom 16. August 1873 — G.-S. 1873, S. 397; 
30. März 1874 — G.-S. 1874, S. 128 — und 28.Dezember 1897 (G.-S. 1898, 
S. 2). Der große königliche Titel ist demgemäß jetzt folgender: „König 
von Preußen, Markgraf zu Brandenburg, Burggraf zu Nürnberg, Graf 
än Hohenzollern, souveräner und oberster Herzog von Schlesien wie 
auch der Grasschaft Glatz, Großherzog von Niederrhein und Posen, Herzog 
ön Sachsen, Westfalen und Engern, zu Pommern, Lüneburg, Holstein 
und Schleswig, zu Magdeburg, Bremen, Geldern, Kleve, Jülich und Berg, 
sowie auch der Wenden und Kassuben, zu Krossen, Lauenburg, Mecklen- 
burg, Landgraf zu Hessen und Thüringen, Markgraf der Ober- und 
Niederlausitz, Prinz von Oranien, Fürst zu Rügen, zu Ostfriesland, zu 
Paderborn und Pyrmont, zu Halberstadt, Münster, Minden, Osnabrück, 
Hildesheim, zu Verden, Kammin, Fulda, Nassau und Mörs, gefürsteter 
Graf zu Henneberg, Graf der Mark und zu Ravensberg, zu Hohenstein, 
Tecklenburg und Lingen, zu Mausfeld, Sigmaringen und Veringen, 
Herr zu Frankfurt.“ 
5) Vgl. Verordnung vom 9. Januar 1817 — G.-S. 1817, 
S. 17 ff. —, vom 11. Jannar 1864 wegen Berichtigung des mittleren 
Wappens — G.-S. 1864, S. 1 — und Allerhöchster Erlasse vom 
16. August 1873 — G.-S. 1873, S. 397 — 30. März 1874 — G.-S. 1874, 
S. 128 —, 28. Dezember 1897 — G.-S. 1898, S. 2 —.
	        
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