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Frieden ½) abgetretenen Theil von Savohen?) einverleibt 3);
und nur die Forderung, daß die staatsrechtlichen und wirth-
schaftlichen Verhältnisse der Genueser in liberalster Weise
von Sardinien geordnet werden möchten "), sowie die Bestim-
mung, daß der Adel zu den hohen Hofämtern zugelassen wer-
den, Genua wieder ein Freihafen sein, auch eine Art Pro-
vinzialverfassung 5) erhalten solle, endlich Castlereagh's eigene
Worte ") können auf das böse Gewissen des Congresses in
dieser Angelegenheit gedeutet werden. Aber der Protest der
Genueser gegen die Einverleibung 7), die bei der Abdankung
der provisorischen Regierung erlassene Proclamation #) ließen
keinen Zweifel darüber übrig, daß die Genueser die Vernich-
tung ihres Staats als das ansahen, was sie war, als einen
Bruch der Grundsätze, nach welchen Europa der Versicherung
der Alliirten zufolge wieder geordnet werden sollte.
Aber nicht blos den ältesten Republiken Europas gegen-
über verleugnete der Wiener Congreß das Legitimitätsprincip,
auch dynastische Rechte haben keinen Schutz bei dem Wie-
ner Congresse gefunden.
Stillschweigend, als ob man die Art der Thronerwerbung
durch den regierenden König und seinen muthmaßlichen Thron-
1) Art. 3, sub 8.
:) Klüber, a. a. O., VII, 402, 403.
:) Acte final du Congreès de Vienne, Art. 86.
1) Klüber, a. a. O., VII, 404, 405—408.
) Anneze de. Part IV du traité du 20 Mai 1815 (Martens,
Recueil manuel, III, 171); nach der Wiener Congreß-Acte, Art. 118,
Nr. 14, als in dieselbe aufgenommen zu betrachten.
6) Klüber, a. a. O., VII, 429, 430.
) Protestation du gouvernement provisoire de Génes contre
la réunion de cet état au Piémont, d. d. Genua, 26. Dec. 1814
(Klüber, a. a. O., VII, 433 fg).
) Ebendas., S. 435 fg.