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war die Legitimität nur ein Mantel, hinter dessen Falten sie
den Mangel ihres eigenen Rechts verbargen, eine zum Schutze
der Dynastien Europas erfundene Fiction, deren unverletzte Auf-
rechthaltung die Mächte sich gegenseitig gewährleisten sollten
und schließlich durch die Heilige Allianz gewährleistet haben;
was nicht rechtmäßig war um seines Ursprungs willen,
wurde um seines Bestehens willen als rechtmäßig fingirt
und damit unter den Schutz der Allianzmächte gestellt.
Zwar mag mancher an die Richtigkeit der seit dem Wie-
ner Congresse für alle bestehenden Dynastien in Anspruch ge-
nommenen Legitimität geglaubt, das Princip nicht blos als
solches für vernünftig und berechtigt, sondern auch für conse-
quent durchgeführt gehalten haben; zwar mag mancher die
hartnäckige Aufrechthaltung unhaltbarer Zustände eben um des
in ihnen verwirklichten Grundgedankens willen vertheidigt und
für das einzig Richtige, weil einzig Rechtmäßige, erklärt haben:
der Glaube an die Legitimität der Neugestaltung Europas
war und blieb doch ein Irrthum, ein beinahe unverzeihlicher
Selbstbetrug, und was der ehrliche Vertreter des Legitimitäts-
princips an seiner Sittlichkeit rettete, würde ihm an seiner
Intelligenz verloren gehen. Die lauten Proteste der Verletz-
ten, die Lehre von den vacanten Territorien, da es doch bei
strenger Durchführung des Legitimitätsprincips keine solchen
geben konnte, weil jedes Territorium vor der Revolutionsperiode
einen Herrn gehabt, die Theorie der Entschädigungen gewisser
Dynastien auf Kesten anderer Fürstengeschlechter: alles das
mußte klar beweisen, daß der Behauptung von dem in seine
alte Herrschaft wiedereingesetzten Rechte zum großen Theil der
Boden fehlte.
Nicht als ob man es hätte bedauern müssen, daß die
alten Zustände nur theilweise wiererhergestellt worden. Die