Full text: Über Ursprung und Fortbildung des bayrischen Landes-, Haus- und Reichs-Wappens

des baperifchen Landes-, Gauss und Keichs , Wappens. 5 
in feinem Crläuterungd= Verfuche bayerifher Siegel 3 behaup- 
tete mit Beziehung auf biefe Forfcher und angeblich eigene An- 
ficht einer großen Zahl altgräflih wittelsbachifher Siegel, daß 
die Brafen von Wittelebah und Scheyern einen filbernen Schild 
mit einer edicht ausgelrümmten rotben Straffe von jeber geführt 
haben, und fügte feiner Abhandlung auch die AUbzeichnnung eines 
folhen Giegels bei. 3) 
Auch Wiguleus Hund von Sulzemoos, der berühmte Genea« 
logift und Hiftoriker, erfaunte keine Nauten im Wappen ber Gras 
fen von Scheyern, Wittelsbah, und bezeichnete die Sparren ale 
ihr Wappenbild. 
Er fagt in feinem Stammbude I. Theild: „Das Wappen 
der Grafen von Scheyern und Wittelöbah ift ein Ding, nur 
allein in den Sarben unterfchieden. Witteldbah Mot Sparren im 
weißen Feld, auf dem Helm zwei Flügei mit dem Sparren, wie im 
Schild, aber bei Scheyern ift der Schild blau, die Sparren gelb, 
item auf dem Helm.” Zur Annahme des Sparrend im gräflic 
wittelebachifhen Wappen mochte das im Kapitelbaufe des Kloftere 
Scheyern vorhanden gemefene Gemälde Anlaß gegeben haben, 
welches, mie Abt Stephan von Scheyern in feiner Chronil 
Außerte 4), Herzog Triedrih in Bayern zur Zeit des Abtes Ul: 
rih von Scheyern (1376 — 1400) nad) Uventind Zeugniß vers 
fertigen ließ, morauf vorgeftelt war, wie KRaifer Arnulf feine 
angebliden Eöhne, Nrnold oder Arnulf und Wernber, den er: 
  
3) M.f. Ueltere Abhandlungen ber Akademie der Wiffenfhyaften in Münden, II. 
und Il. Band 1764 und 1765. Die Ubzeihnung kommt vor im Ill. Band auf der Ku: 
prertafel No. 3. Was die Straße betrifft, fo mochte fie mohl audy gegeneinander geftellte 
Sparren mit Einfaffung vorftellen, woburd) fie mit andern Befchreibungen mehr übereins 
tommt. 
3) Weter in ben Monuın. boicis, nody in den Regestis boicis fommen foldye Stegel 
vor, aber aud) ivenige Urkunden aud der Zeit vor der herzoglichen Würde der Witteldbadyer. 
4) M. f. Chron. Schyrens. Edit, Ingolst. Der Abt fagt hier im Zert: 
„Ulrici VII (abbatis Schyrensie) tempore Friedericus, dnx Bojorum, proavus 
Georgii in Caria, hoc est in capitulo, Principes schirenses depingi curavit.“ 
Und in der Mote hiezu äußerte er, daß Uventin und andere nad ihm biefe Erwähs 
nung machen, und dad Gemälde zeither auch in obgebadhtem Drte zu fehen war, mit dem 
Brifage, ev wiffe aber nidht, von wen, auf weifen Unordnung und wann zuerft eö einge- 
prabt worden fey, nur wifje er, baf diefes Gemälde der Grafen und Fürften von Scheyern 
mit der Kapelle anno 1550, da bdiefe ermeitert werdem-follte, renopirt wurde, Auch er: 
wähnte er ciner in biefer Kinpelle hangenden alten Zafel mit beutfher Echrift über bei 
Ufprung te: Grafen und Kürften von Scheyern ohne beigefügten Ntamen bes Autors.
	        
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