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von Baden wie des Kaisers und der Kaiserin Friedrich. Es ist bekannt, daß
Roggenbach für den intimen Freund, manchen sogar für den morganati-
schen Gemahl der Fürstin-Mutter von Wied galt.
Nach meinem Rücktritt schrieb mir Scharffenberg am 6. September
1909: „Im Jahre 1897 fragte mich Roggenbach: Was halten Sie von
Bülow? Ich antwortete: Nach den Eindrücken, die ich allzeit von ihm be-
kommen habe, ist Bülow ein Mann, der trotz des Klimbims von Stellung,
Familie und Geld immer eine Persönlichkeit bleiben wird. Das werden Sie
auch nach Ihrem Rücktritt bleiben.‘ Mein guter alter Scharffenberg hatte
den Schmerz, während des Weltkrieges einen hoffnungsvollen Sohn vor dem
Feind zu verlieren. Er hielt ihm einen rührenden, von reinster Vaterlands-
liebe und hohem Idealismus getragenen Nachruf. Nach dem entsetzlichen
Abschluß des Krieges legte sich Karl Xaver Scharffenberg hin und starb.
Der Pommer Richard von Borcke war ein ausgezeichneter Vertreter
seiner kernigen Heimatprovinz und stolz, ein Pommer zu sein. Er erzählte
gern eine kleine Anekdote, die diesen Stolz zum Ausdruck brachte. Nach
der Schlacht von Leipzig, wo sich die Pommern besonders ausgezeichnet
hatten, ritt der Kronprinz von Preußen und nachherige König Friedrich
Wilhelm IV. an ein pommersches Regiment heran, lobte die Leute und fügte
hinzu: „Ich bin stolz auf euch, ich bin ja auch ein Pommer.‘‘ Bekanntlich
führte der Kronprinz von Preußen den Ehrentitel „Statthalter von Pom-
mern“. Ein biederer pommerscher Musketier erwiderte Seiner Königlichen
Hoheit: „Ja, jetzt wollen sie alle Pommern sein!“ Ich habe mit meinem
lieben Richard Borcke bis zu seinem während des Weltkrieges erfolgten
Tod korrespondiert.
Der Originellste von uns allen war zweifellos der Avantageur Pember-
ton-Ground. Amerikaner von Geburt und Erziehung, war er bei Beginn
des Krieges bei unserem Regiment eingetreten. Er hatte einige Zeit ge-
schwankt, ob er auf deutscher oder auf französischer Seite den Krieg mit-
machen solle, an dem er unter allen Umständen teilzunehmen wünschte, sich
aber schließlich für die deutsche Sache entschieden, weil sein Großvater einst
aus Baden nach den Vereinigten Staaten ausgewandert war. Nach Bonn war
er gegangen, weil der kornblumenblaue Attila mit gelben Schnüren ihm gar
so gut gefiel. Er hat sich während der Winter--Kampagne wacker gehalten.
Als der Krieg zu Ende war, kehrte er nach Chikago zurück und ließ nie
wieder etwas von sich hören. Obwohl durchaus schneidig, wurde es ihm
doch, wie manchem anderen, nicht leicht, stundenlang ruhig und unbeweg-
lich zu Pferde zu halten, während die Kugeln über unsere Köpfe flogen und
die Granaten in unserer Nähe platzten. Ein frommer Katholik, gelobte er
in solchen Augenblicken dem heiligen Antonius, daß er, wenn er durch
dessen gnädigen Schutz am Leben bliebe, nie wieder gewisse Häuser
Borcke
Pemberton-
Ground