Full text: Die Weltgeschichte. Erster Theil. Das Alterthum. (1)

92 Perser und Griechen. Europas Sieg über Afien. 
vielmehr alle Inseln vom Hellespont bis nach Aegypten, ging nach 
Asien und Afrika über, kolonisierte Sicilien und Unteritalien, und grün- 
dete auch an den gallischen und hispanischen Küsten bleibende Nieder- 
lassungen. 
Aeoler und Achäer wanderten zuerst nach Asien, wahrscheinlich durch 
den Sturm der dorischen Wanderung aus der Heimath getrieben; auf. 
dem Festlande, das von ihnen Aeolis benannt wurde, gründeten sie 12 
Städte: Kyme, Temnos, Killa, Pitane, Grynion, Larissa, Neon Teichos, 
Aegirusa, Aegäa, Notion, Myrina; die zwölfte, Smyrna, kam an die 
Jonier. Ihre bedeutendsten Niederlassungen waren auf der Insel Lesbos, 
in sechs Städten, von denen Methymna und besonders Mytilene von 
boher Bedeutung wurden, während die Städte des Festlandes keine be- 
sondere Rolle spielten; sie hatten einen äußerst lockeren Bund und er- 
gaben sich, wie es scheint, ohne Kampf der anschwellenden Macht der 
Perser. 
Viel wichtiger wurden die Niederlassungen der Jonier, welche aus 
Attika, wobin sie vor den Dorern slüchteten, nach Kleinasien übergingen. 
Im neuen Vaterlande gründeten sie: Phokäa, Erythrä, Klazomenä, Teos, 
Lebedos, Kolophon, Ephesos, Prisne, Mius, Milet, und auf den Inseln 
Chios und Samos die gleichnamigen Städte. Eine Eidgenossenschaft 
vereinigte sie zu einem Bunde; auf dem Vorgebirge Mykale, im Posei- 
donstempel, hatten sie ihr Panjonium, wo sie gemeinschaftliche Opfer dar- 
brachten und die Bundesangelegenheiten beriethen. Die Bewegungen in 
den einzelnen Städten, die Angriffe der Lpder und hierauf der Perser 
ließen aber den Bund nie erstarken. Von den jonischen Städten er- 
bielten wieder viele andere ihr Dasein; Milet allein soll 80 neue Ko- 
lonieen gegründet haben, ein Beweis von der großen Handelsmacht, zu 
der es sich aufgeschwungen hatte. Etwas später setzten sich Dorer süd- 
lich von den Joniern fest, bauten Halikarnaß, Herodots Heimath, Kni- 
dos auf dem Festlande, Kos und Rhodos auf den Inseln gleichen Na- 
mens; spät erst wurde Rhodos eine bedeutende Seemacht und durch Kunst 
und Wissenschaft berühmt. 
Kolonieen am Pontus, Bosporus, Hellespont, auf der astatischen 
und europälschen Küste. 
Die Bewegungen in Griechenland hörten mit der dorischen Wan- 
derung nicht auf; auch die angesessenen Nachbarn befehdeten einander 
und dies veranlaßte noch lange Zeit entschlossene Schaaren zum Zuge in 
die Fremde. Noch mehr wirkten hiezu die Unruhen, welche die meisten 
Städte erschütterten. Bald wanderte ein Mann aus königlichem Ge- 
schlechte mit seinen Anhängern fort, weil er unzufrieden war, daß ihm 
die Königswürde entzogen wurde; bald flüchteten sich vornehme Bürger
	        
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