Full text: Die Weltgeschichte. Erster Theil. Das Alterthum. (1)

100 Perser und Griechen. Enropas Sieg über Asten. 
alten religiösen Dichter an, welche in ihren Liedern den Preis der Göt- 
ter sangen, indem er in seiner „Theogonie“ den Ursprung und die 
Folge der Götter erzählt und welcher Götter und Halbgötter Thaten 
die Erde als Schauplatz diente, ehe der Mensch auf sie gestellt wurde. 
In seinem andern Gedichte „Werke und Tage“ erscheint das Landleben 
alter Zeiten vorgeführt mit seinen Arbeiten und Freuden, und der Dich- 
ter ermangelt nicht Lehren der Tugend und Klugheit einzustreuen. Von 
den lebenslustigen Griechen Kleinasiens tönten auch zuerst die Lieder der 
Freude und Lust herüber und fanden ihren Wiederhall in Griechenland 
und Italien, wie die Philosophie den gleichen Gang eingeschlagen hatte. 
So tauschten die Griechen ihre geistigen Erzeugnisse aus, so entwickelte 
sich ihre herrliche Kraft immer mehr und mehr und verlieh ihnen ein 
stolzes Bewußtsein der Ueberlegenheit über alle anderen Völker. Dieses 
steigerte sich später auf den höchsten Grad, als Griechenland seine Kraft 
mit dem Beherrscher Asiens gemessen hatte; es reihte sich an die alten 
Dichter und Philosophen eine neue glänzende Schaar an und an diese 
auch die Geschichtschreiber und Redner. Diese großen Geister, ihre 
herrlichen Werke in der Sprache der Nation, flochten ein unsichtbares 
Band, welches die vielfach getheilten Stämme immer wieder zu natio- 
nalem Selbstgefühle vereinigte und sie in trüben Zeiten noch einigemal 
aufrichtete. 
Künftes Kapitel. 
Sparta. 
Verfassung des 4ykurg (7 800 v. Chr.). 
Unter den vielen griechischen Völkerschaften und Städten, welche 
in Freundschaft und viel öfter in Eifersucht und Fehde neben einander 
lebten, ist die dorische Stadt Sparta im Peloponnes zuerst zu großer 
Macht und Ehre gelangt. Die dorischen Einwanderer bemächtigten sich 
der ganzen Halbinsel sehr langsam, im Laufe mehrerer Jahrhunderte, da 
sie nicht sehr zahlreich waren und die Achäer in ihren Festungen hart- 
näckigen Widerstand leisteten. Daher mußten die Spartaner (Spartia- 
ten.) beständig in kriegerischer Bereitschaft stehen, weil sie vor einem An- 
griffe der noch freien Achäer oder einem Aufstande der unterworsenen 
nie sicher waren. Dies erhielt zwar den kriegerischen Geist wach und 
die Waffen in beständiger Uebung, war aber nicht geeignet, die ange- 
borne Härte zu mildern, welche alle dorischen Stämme gegen Nachbarn 
und Besiegte übten. Ehe noch die Eroberung Lakoniens durch die Spar- 
taner ganz vollendet war, wurden diese durch langjährige Unruhen er-
	        
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