Die Berraͤtherei des Pausanias. 127
eingenommen hatten. Mardonius kämpfte an der Spitze der Reiterei
auf das tapferste gegen die Spartaner, bis ihn einer vom Pferde stieß.
Die Perser ergriffen vor den Spartanern und den Peloponnesiern die
Flucht in ihr verschanztes Lager, das von den Berfolgern vergeblich
bestürmt wurde, bis die Athener herbeieilten und die Mauer durchbrachen.
Alle Perser wurden niedergemacht und die Sieger gewannen eine un-
ermeßliche Beute, aus der sie ein Weihegeschenk nach Delphi schickten.
Pausanias hatte die Spartaner, Aristides die Athener angeführt; den
Preis der Tapferkeit erkannten die Bundesgenossen weder den Spar-
tanern noch den Athenern zu, welche ihn beide ansprachen, sondern
vermittelnd den Tegeaten; hatten doch die Spartaner nach der salami-
nischen Schlacht den Preis nicht den Athenern gegönnt, sondern den
Aegineten zugesprochen.
Am Tage von Platää stieg die Mannschaft der griechischen Flotte,
welche nach langem Zögern und nicht so stark wie bei Salamis nach
Asien gesteuert war, beim Vorgebirge Mykale ans Land, wo die Perser
ihre Kriegsschiffe an den Strand gezogen und ein Lager befestigt hatten.
Die Griechen erstürmten das Lager ihres Feindes, der sein Heil in der
Flucht suchte. Zu diesem Siege trugen auch die jonischen Griechen bei,
indem sie von den Persern abfielen, als die Schlacht begonnen hatte.
Neuntes Kapitel.
Die Verrätherei des Panfanias (477—473 v. Chr.).
Die Bundesgenossen übertragen den Oberbefehl den Athenern.
Nach solchen Schlachten wagten es die Verser nicht mehr, den
Griechen auf dem Lande oder zur See einen offenen Kampf anzubieten;
sie beschränkten sich fortan auf die Vertheidigung ihrer Städte an der
europäischen und asiatischen Küste, welche von den Griechen angegriffen
wurden. Die griechischen Kolonieen in Makedonien und Thrakien, am
Hellespont und an der Meerenge von Byzanz befreiten sich entweder
selbst, #. B. Olpnth und Potidäa, oder wurden nach hartnäckiger Bela-
gerung eingenommen, wie Sestos, Eion, Byzanz. Der Anführer der
Griechen war der Sieger von Platää, Pausanias, der Vormund des
Plistarch, des Sohnes des Leonidas; die Athener befehligte Kanthippus,
welcher bei Mykale sich Ruhm erworben, und nach ihm Aristides.
Pausanias war stolz wie alle Spartaner und beleidigte die Bundesge-
nossen durch rauhe Worte und harte Behandlung; in seinen Feldzügen,
die ihn lange von Sparta entfernten, lernte er den Werth des Goldes