Full text: Die Weltgeschichte. Erster Theil. Das Alterthum. (1)

132 Perser und Griechen. Europas Sieg üuber Asien. 
Spartaner zu Hause blieben und in neidischer Ruhe zuwarteten, bis 
das Glück der Athener im fernen Kriege Schiffbruch leiden würde. Im 
Jabre 469 trug Kimon den Krieg an die pamphylischen, lpkischen und 
karischen Küsten. Unweit der Mündung des Eurpmedon besiegte er den 
Feind in einer großen Seeschlacht, seit der die persische Seemacht nicht 
mehr aufkam, denn sie hatte den Todesstoß erhalten. Kimon ließ nach 
der Seeschlacht einige tausend seiner besten Leute die Kleider von ge- 
tödteten und gefangenen Persern anziehen und schickte sie auf den er- 
oberten Schiffen voraus, während er selbst mit der Hauptmacht nach- 
folgte. Die verkleideten Griechen stiegen ungehindert an das Land, und 
während das feindliche Heer im Lager gegen den Angriff des Kimon 
Front machte, fielen es die Verkleideten im Rücken an und so wurde 
ein leichter und vollständiger Sieg errungen. Auf diese Waffenthat 
waren die Athener fast noch stolzer als auf den marathonischen Sieg. 
Sie stifteten ein prachtvolles Weihegeschenk in den Tempel der Stadt- 
göttin Pallas Athene und gaben ihm die Inschrift: 
Seit Europa die theilenden Fluthen von Asien scheiden, 
Seitdem tobender Krieg Städte der Menschen umzieht: 
Keinem ist je von erdebewohnenden Männern mit einem 
Male zu Wasser und Land also gelungen ein Werk, 
Die sind's, welche zu Land hinstreckten die Schaaren der Meder, 
Welche Phönikierschiff' hundert gewannen zur See, 
Alle mit Männern gefüllt. Schwer stöhnte von ihnen mit beiden 
Händen geschlagen im Kriegssturme das asische Land. 
Abfall der Neguyptier (160—458 v. Chr.). 
Persien war sjetzt so geschwächt, daß es an keinen Angriff auf 
Griechenland mehr denken konnte und froh war, wenn ihm nur die 
Athener Ruhe ließen. Der Glaube an die Unüberwindlichkeit des großen 
Königs war verschwunden; bald empörten sich Satrapen, bald ganze 
Völkerschaften; unter ihnen auch die Aegyptier (460), unter Anführung 
des libyschen Häuptlings Inarus. Diese baten die Athener um Hiilfe, 
200 Schiffe liefen in den Nil ein und drangen bis Memphis vor, von dem 
sie zwei Drittheile eroberten. Nun bot aber der Perserkönig seine ganze 
Kraft auf und fand in Megabyzus, dem Sohne des treuen Zopprus, 
einen tüchtigen Feldherrn. Er gewann die Oberhand im Felde, bela- 
gerte die Athener auf der Nilinsel Prosopitis 18 Monate lang und 
leitete endlich den Nil ab; wenige von den Griechen retteten sich nach 
Kprene, die Mehrzahl wurde aufgerieben, verkaufte jedoch ihr Leben 
theuer (458). Eine Flotte von 60 Schiffen kam zu spät und wurde 
beinahe vollständig vernichtet.
	        
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