Athen die erste Stadt Griechenlands. 133
4#e#e# Kriegszug des Atmon (449 v. Chr.).
Erst im Jahre 449 konnte Kimon einen neuen Bundeskrieg gegen
die Perser zu Stande bringen; er schlug ihre Flotte, wurde aber bei
der Belagerung der Stadt Kitium auf Kypern toͤdtlich verwundet. Sein
Tod wurde auf seine Bitte so lange verheimlicht, bis die Stadt genom-
men war; dann kehrte die siegreiche Flotte mit dem todten Feldherrn
nach Hause zurück.
Behntes MHopitel.
Athen die erste Stadt Griechenlands (Hegemonie) (477—431 v. Chr.).
Seemacht Athens. UAndezwingliche Festung.
Seit 477, in welchem Jahre die Bundesgenossen den Oberbefehl
von Sparta an Athen übertragen hatten, bis zu dem Todesjahre des
Kimon hatten sich die Verhältnisse zwischen den Athenern und den Bun-
desgenossen wesentlich geändert, und mehr als einmal schien der voll-
ständige Bruch zwischen Athen und Sparta unvermeidlich. Die Bun-
desgenossen, meistens handeltreibende Inselstädte, wurden des Krieges
ziemlich frühe müde, von dem sie doch keinen großen Gewinn und Ruhm
ärnteten; beides, Gewinn und Ruhm, fiel den Athenern zu. Sie waren
in der Mehrzahl unklug genug gewesen, das Anerbieten Athens, den Krieg
mit seinen eigenen Leuten führen zu wollen, wenn die Bundeösgenossen
nur Kriegsschiffe stellten oder eine verhältnißmäßige Summe Geldes in
die Bundeskasse bezahlten, bereitwillig anzunehmen. Dadurch war nun
die athenische Seemacht so angewachsen, daß ihr selbst die Schläge am
Nil nicht merklich schadeten; denn Matrosen waren schnell wieder ge-
worben und ebenso schnell wieder Kriegsschiffe gebaut, weil es nie an
Geld fehlte. Wenigstens 300 ausgerüstete Dreiruder lagen in den Häfen,
und in den Zeughäusern fand sich Material genug, mit welchem in
kurzer Frist eine gleiche Anzahl neu gebaut werden konnte.
Kimon und Perikles führten das Werk des Themistokles, die Be-
festigung Athens und dessen Verbindung mit dem Meere, zu Ende; die
sogenannten langen Mauern verbanden die Stadt mit dem Phalereus,
der Mungchia und der Hauptbucht des Piräeus; sie waren aus gewaltigen
Werkstücken zusammengefügt, so breit und hoch, daß die Greise und
Jünglinge der Stadt zu deren Vertheidigung wohl hinreichten; durch
solche Werke war die Stadt sicher gegen jeden Angriff und für jeden
Feind unbezwinglich, so lange sie Meister zur See blieb. Der Umfang