134 Perser und Griechen. Europas Sieg über Asten.
der eigentlichen Stadt betrug 43 Stadien, der Hafenstadt 56 ½/2 Stadien;
die eine der langen Mauern maß 40, die andere 35 Sta dien. Bei
dieser Stärke Athens eröffnete sich aber auch für die Bundesgenossen die
Aussicht, nie mehr aus dem Bunde loszukommen, der ihnen jedes Jahr
eine beträchtliche Auflage abverlangte.
Frühe regte sich die Unzufriedenheit derselben, kaum 10 Jahre,
nachdem Aristides die Beiträge angeordnet hatte, und es war ein Glück
für Athen, daß die Abfälle vereinzelt stattfanden.
Eroberungen der Athener.
Die Insel Skyros wurde bereits 466 v. Chr. durch Kimon unter-
worfen und von den Athenern besetzt; Naxos, die größte und frucht-
barste der Kykladen, die 6000 Bewaffnete stellte, wurde ebenfalls wieder
zum Gehorsam gebracht und nicht minder Thasos, unfern der thrakischen
Küste, welches drei Jahre widerstand, dann aber seine Mauern nieder-
reißen, den rückständigen Beitrag entrichten, die Kriiegskosten bezahlen
und seine Besitzungen auf dem festen Lande mit den Goldbergwerken
abtreten mußte. An der Mündung des Stroymon legte Athen auf tha-
sischem Gebiete Amphipolis an, von woher es besonders sein Schiffs-
bauholz bezog.
Die Thasier hatten die Spartaner um Hilfe angerufen, doch waren
diese 463 durch ein schreckliches Erdbeben heimgesucht worden, worauf
sich die Messenier und viele Periöken empörten. (Dritter messenischer
Krieg.) Die Spartaner siegten zwar bei Stenyklarus und am Fuße
des Ithome, den die Messenier wieder besetzt hatten, waren aber so im
Gedränge, daß sie ihre Bundesgenossen aufriefen. Besondern Ruhm
hatten die Athener in der Belagerungskunst erworben und sie waren
daher sehr willkommen vor Ithome, als sie auf Kimons Betreiben, der
die beiden Städte gerne versöhnt und ihre Kraft gegen Persien gerichtet
hätte (461), das Belagerungsheer verstärkten. Sie konnten aber so
schnell nichts ausrichten und erbitterten die Spartaner durch ihr hoch-
müthiges Benehmen, so daß sie von diesen mit schönen Dankesworten
heimgeschickt wurden, während sie die anderen Bundesgenossen behielten.
Nach zehnjähriger Blokade gewährten die Spartaner den Messeniern
freien Abzug und die Athener siedelten dieselben den Spartanern zum
Trotze in Naupaktos an, welches sie den ozolischen Lokrern abge-
nommen hatten.
Während des messenischen Krieges war von den Athenern die
Bundeskasse nach Athen verlegt worden (461), ein deutlicher Beweis,
daß sie nicht gesonnen waren, die Beiträge als gemeinschaftliches Eigen-
thum anzusehen, sondern daß sie dieselben als eine Abgabe festhalten
wollten.