Pelopidas und Epaminondas erheben Theben. 165
Schlacht bestimmt. Bei Tegpra erfocht er 376 bereits einen kleinen
Sieg über die Spartaner, deren Waffenruhm zu leiden anfing, um so
mehr, da auch die Athener wieder auftraten und den Spartanern manche
Schlappe zu Land und See beibrachten. Denn in Athen gab es noch
immer große Männer; Chabrias und Inphikrates waren glückliche Feld-
herren zu Lande und der legtere lehrte die Griechen, die Leichtbewaffneten
mit größerem Erfolge anzuwenden, als sie früher verstanden; Timotheus
aber, Konons Sohn, wurde ein tüchtiger Admiral und errang den Athenern
einen Spätfrühling ihrer ehemaligen Seeherrschaft. Im Jahre 374
wurde endlich Frieden gemacht, und zwar abermals auf die Bedingungen
des antalkidischen, wodurch Athen seine Erwerbungen wieder verlor.
Die Thebaner aber unterwarfen sich dem Frieden nicht, sondern zerstörten
Platäs und Orchomenos, die seit Jahrhunderten gegen Thebens Hoheit
über die anderen böotischen Städte angekämpft und sich zu diesem Zwecke
jedem Feinde Thebens angeschlossen hatten.
So wagte Theben den Krieg gegen Sparta. Tapfer waren die
Thebaner immer, namentlich hatten die Athener seit der Schlacht von
Delion eine gewisse Scheu vor ihnen, doch niemand traute ihnen etwas
Großes zu, weil man sie für roh und stumpfsinnig hielt. Sie besaßen
jedoch um diese Zeit ausgezeichnete Staats= und Kriegsmänner, unter
denen Pelopidas und Epaminondas hervorragen. Dieser große Mann
hatte in seiner Jugend die ausgezeichnetste Bildung genossen, war ernß
und milde wie ein Schüler des Pypthagoras, dabei voll scharfen Ver-
standes, in den Waffen wohl geübt und ein vorzüglicher Taktiker; er
bereicherte die Kriegskunst mit der Erfindung einer neuen Schlachtord-
nung, die er nun zuerst gegen die Spartaner anwandte.
Auf der Ebene von Leuktra in Böotien trafen die Thebaner am
8. Juli 371 auf das spartanische Heer, welches König Kleombrotus
führte. Durch die Kriegskunst des Epaminondas gewannen die The-
baner einen entscheidenden Sieg; die Spartaner verloren 4000 Todte,
und unter diesen waren Kleombrotus mit den Tapfersten. Die Spar-
taner nahmen zwar die Nachricht von dieser Niederlage mit unerschüt-
terter Fassung auf, verboten alles Trauern und Wehklagen, konnten
aber damit den Ruhm ihrer Unüberwindlichkeit nicht wieder herstellen;
geliebt waren sie nie in Griechenland, jetzt wurden sie auch nicht mehr
gefürchtet.
Epamine#n##s im Peloponnes, befreit Messene, gründet Megalopolis.
Drei Jahre nach der Schlacht drangen Epaminondas und Pelopidas
selbst in den Peloponnes ein; alle Staaten Mittelgriechenlands hatten
zu diesem Zuge Mannschaft gestellt, nur Athen nicht, und im Peloponnes
schloßen sich Arkadier, Argiver, Elier u. a an. Zum erstenmal betrat