Full text: Die Weltgeschichte. Erster Theil. Das Alterthum. (1)

Makedenien. 211 
ahmung), aber sein Sohn Johannes Hyrkanus (135—107 v. Chr.) 
benutzte die Schwäche des sprischen Reiches mit großer Klugheit, befreite 
sich von dem Tribute, eroberte Samaria und Idumäa, zwang die Idu- 
mäer zu dem Gesetze Mosis und zerstörte den Tempel auf dem Berge 
Garizim. Sein Sohn Aristobul I. (107— 106) nahm den Königstitel 
an, verfuhr aber auch nach dem Muster der asiatischen Könige. Er mor- 
dete seinen Bruder Antigonus und setzte seine anderen Brüder und seine 
Mutter gefangen. Ihm folgte Alerander Jannäus (106 —79), welcher 
die pharisäische Partei unter den Juden grausam verfolgte. Sein jün- 
tgerer Sohn Aristobul II. verdrängte seinen Bruder Hyrkan, verlor aber 
(63) Thron und Freiheit durch den Römer Pompejis, der den Hprkan 
wieder einsetzte. Dieser ließ sich von dem schlauen Idumäer Antipater 
leiten, dessen Sohn Herodes, geb. 62 v. Chr., den 80fährigen Hyrkan 
und vier andere Hasmonäer ermordete (31 v. Chr.) und sich durch die 
Gunst der römischen Gewalthaber auf den füdischen Thron schwang. 
III. Kakedbenien. 
Dynastie der Antigonltden (279—149). 
Als Ptolemäus Keraunus (279) und nach ihm der edle Makedo- 
nier Sosthenes gegen die Gallier geblieben waren, bemächt'gte sich An- 
tigonus Gonatas des Thrones, wurde jedoch von dem Epiroten Pprrhus 
vertrieben. Dieser unruhige Mann eilte aber alsbald in den Pelopon- 
nes, wo es den Spartanern gelungen war, die Messenier und Argiver, 
ihre alten Feinde, zu einem Bunde mit ihnen zu vermögen. Pyrrhus 
siegte, griff aber Sparta vergeblich an, das sich seit längerer Zeit schon 
mit Gräben und Wällen verschanzt hatte. Unterdessen eroberte Antigo- 
nus Makedonien wieder und suchte seinen Gegner im Peloponnese auf. 
Beide Könige hatten in Argos eine Partei; Pyrrhus griff Argos an, 
drang in einem nächtlichen Ueberfalle in die Stadt und wurde in dem 
Straßenkampfe erschlagen (Dez. 272). Nun behauptete Antigonus Ma- 
kedonien und drückte mit der gleichen Politik auf Griechenland, welche 
Philipp II. seinen Nachfolgern vorgezeichnet hatte. Athen fiel nach hart- 
näckigem Widerstande in seine Gewalt und mußte makedonische Besatzung 
aufnehmen (266). Demectrias in Thessalien, Theben, Athen und Ko- 
rinth waren für die makedonischen Könige die Waffenplätze, von wo aus 
sie Griechenland abwechselnd verwirrten, bedrohten und beherrschten, bis 
ihre Macht 189 v. Chr. durch die Römer auf das eigentliche Makedo- 
nien beschränkt und dieses selbst 149 v. Chr. dem römischen Reiche als 
Provinz einverleibt wurde. 
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