Full text: Die Weltgeschichte. Erster Theil. Das Alterthum. (1)

212 Perser und Griechen. Europas Sieg über Asten. 
IV. Griechenland. 
I. Epirus. 
Pyrrhus, der in Argos 272 v. Chr. seine kriegerische Laufbahn 
schloß, hatte seinen Sohn Alerander II. zum Nachfolger, welcher als 
Blutsverwandter des von Kassander vernichteten Königshauses Ansprüche 
auf Makedonien erhob, jedoch nicht durchzusetzen vermochte. Mit seinem 
Sohne Pyrrhus starb die Aeakidenfamilie aus; die Epiroten gaben sich 
nun eine republikanische Verfassung und verfielen dadurch einheimischen 
Zwistigkeiten, welche das blühende Land (seine Rindviehzucht war die 
ausgezeichnetste der alten Welt) unglücklich machten. 
ER. Der ätolische Bund (890—146 v. Chr.). 
Die Aetolier galten zur Zeit des peloponnesischen Krieges als halbe 
Barbarenz sie schlugen jedoch einen Angriff der Athener tapfer zurück 
und ihr gebirgiges armes Land schützte sie vor ernstlichen Angriffen Phi- 
lipps und Aleranders d. Gr. Unter letzterem vereinigten sie sich zu einem 
Bunde und wurden dadurch in dem zersplitterten Griechenland zu einer 
bedeutenden Macht. Sie hatten ihre Landsgemeinden und Tagsatzungen 
zu Thermon und wählten dort ihren Strategos (Landeshauptmann). 
Die unaufhörlichen Kriege und Fehden, sowie der Thronstreit in Make- 
donien boten ihnen Gelegenheit, ihren Einfluß weiter auszudehnen, so 
daß sich derselbe über Akarnanien, Phokis, Lokris und das südliche Thes- 
salien erstreckte. Sie errangen aber doch nur vorübergehende Erfolge; 
denn sie blieben wild und treulos und dachten mehr darauf, Raub und 
Brandschatzungen in ihre bergige Heimath zu schleppen als einen großen 
Bundesstaat zu gründen. So befehdeten sie den achäischen Bund, statt 
mit demselben den makedonischen Königen entgegenzutreten, was durch 
die Vernunft geboten schien; zu spät fochten sie mit den Römern wider 
Makedonien bei Kynoskephalä, zu spät mit Antiochus dem Syrer wider 
die Römer, wurden von letztern 189 v. Chr. politisch vernichtet und 
146 v. Chr. ward Aetolien zu einem Theil der römischen Provinz Achaia 
(Griechenland). 
##8. Der achlsche Bund (881 v. Chr.). Oessen Anfänge und Verfassung. 
Die Achäer waren früher ebenso unbedeutend als die Aetolier und 
mußten sich von Athen und Sparta manches gefallen lassen. Ihre 12 
Städte hatten mit einander einen Verein und als gemeinschaftlichen 
Mittelpunkt den Tempel des Zeus in Helike; als diese Stadt bei einem 
Erdbeben vom Meere verschlungen wurde, wählten die Achäer Aegion 
zum Vororte. Nach der Schlacht von Chäronea (338 v. Chr.) löste 
sich der Bund auf; einige Städte geriethen durch die Makedonier in die
	        
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