Hannibals, Scipios und Phllopömens Tod. Perseus. 283
er die Stadt und begab sich auf sein Landgut bei Liternum. Dort starb
er und ließ auf seinen Grabstein schreiben: Undankbare Vaterstadt, du
sollst meine Gebeine nicht haben!
Die beiden Helden aus Italien und Afrika begleitete Philopömen,
der letzte Grieche, in die Unterwelt. In Griechenland hatten nämlich
die alten Streitigkeiten wieder begonnen; im Jahre 189 fiel Sparta
vom achäischen Bunde ab. Philopömen bestrafte die entarteten Enkel
Lykurgs strenge, brach die Mauern und nöthigte ihnen die achsäische Ge-
meindeverfassung auf. Sie aber hatten sich an Rom gewandt, welches
eine Gesandtschaft schickte und von den Achäern Rechenschaft verlangte.
Der Strateg Lpkortas (Vater des Geschichtschreibers Polpbius) verthei-
digte die Achäer trefflich und sagte den Romern ziemlich gerade heraus,
daß ihre Einmischung eine unbefugte sei. Spartas Beispiel zog jedoch
noch weitere Folgen nach sich; die Aristokraten in Messene, mit einem ge-
wissen Dinokrates an der Spitze, gewannen den Flaminius und wäh-
rend Philopömen in Argos krank lag, bewogen sie das Volk zum Abfall
vom achäischen Bunde. Philopömen war dem Lpykortas nach Messene
gefolgt, stürzte in einem Reitergefechte mit dem Pferde und wurde ge-
fangen. Das messenische Volk zeigte Mitleiden mit dem greisen Helden,
der auch für Messene viel gethan hatte; dies erschreckte die Aristokraten
und sie reichten ihm den Giftbecher. Lykortas zog nun freilich bald
heran, zwang die Messenier zur Unterwerfung unter die Gesetze des
Bundes und ließ die Mörder des Philopömen, die sich nicht selbst ge-
tödtet hatten, binrichten, allein der letzte Grieche erstand nicht wieder.
Künfzehntee Kapitel.
Perseus, der letzte Känig von Makedonien.
Schlacht bel Pydna (168).
Kaum waren die Römer mit Antiochus fertig, so behandelten sie
den König Philipp mit schnsdem Uebermuthe; sie hinderten ihn bei seinen
Erwerbungen in Thrakien, gaben seinen Feinden Recht, die bei ihnen
klagten, und sprachen ihm zuletzt alle Eroberungen ab, um wolche er
ihnen zur Zeit des sprischen Krieges Vorschub geleistet hatte. Dadurch
wurde er gegen die Römer rasend erbittert und rüstete sich auf jede
Weise zu einem neuen Kriege. Er verstand das Kriegswesen trefflich
und war ein gewandter Politiker, allein seine Treulosigkeit und seine
Ausschweifungen, denen er die Ehre der angesehensten Familien opferte,
hatten ihm die Achäer und die andern Griechen entfremdet, daher er
